siht
Band VII, Spalte 1208
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siht f. i-St., im Abr und einer Gl. in der
Hs. Rom, Ottob. Lat. 3295 (Ende des 9. Jh.s,
südrheinfrk.; vgl. Mayer 1982: Nr. 35): ‚An-
blick, äußere Erscheinung; species, visio‘ (mhd.
siht st.f. ‚Sehen, Anblick‘, nhd. Sicht f. ‚Sehen,
Sehfähigkeit, Anblick, Möglichkeit zu sehen‘).
Abstraktum zu dem st. V. sehan (s. d.). Breiter
bezeugt sind präverbierte Bildungen wie gisiht
(s. d.); mögliche Entsprechungen für ahd. siht in
anderen germ. Sprachen, wie ae. sihþ f. ‚Vi-
sion‘, sind ihrerseits nur vereinzelt belegt und
lassen deshalb vermuten, dass sie aus präver-
bierten Formen rückgebildet oder dafür ver-
schrieben sind (Dt. Wb. 16, 737 f.). Das Suff.
uridg. *-ti-, das von der ahd. Bildeweise fortge-
setzt wird, zeigt auch in anderen idg. Sprachen
eine Präferenz für Komposita und tritt seltener
bei Simplicia auf (vgl. Krahe-Meid 1967: 3,
§ 122, S. 152). – Splett, Ahd. Wb. 1, 799; eKöbler,
Ahd. Wb. s. v. siht; Schützeichel⁷ 280; Starck-
Wells 522; Schützeichel, Glossenwortschatz
8, 204.

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