sim
Band VII, Spalte 1221
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sim adv., interj., im Abr (1,236,22 [Ra])
und anderen Gl.: ‚allerdings; immo‘, noh sim ‚ja
sogar; quin‘ (1,236,21 [Kb, Ra]). – Mhd. sim in-
terj. ‚verwunderter Ausruf‘. Das Wort ist nach-
mhd. nicht mehr zu belegen, die Dt. Wb. 16,
1058 und bei Schmeller, Bayer. Wb.² 2, 281 ge-
nannten Belege entstammen alle der mhd. Lite-
ratur.

Splett, Ahd. Wb. 1, 814; eKöbler, Ahd. Wb. s. v. sim;
Schützeichel⁷ 281; Starck-Wells 523; Schützeichel,
Glossenwortschatz 8, 208; Bergmann-Stricker, Katalog
Nr. 253. 298 (I); Seebold, ChWdW8 253; Graff 6, 25;
Lexer 2, 925; Dt. Wb. 16, 1058. – Schmeller, Bayer. Wb
2, 281. – Splett 1976: 345 f.

Fraglich bleibt die bisweilen angenommene Zu-
gehörigkeit des ae. Präfixes sin(e)-, sion- ‚be-
ständig, dauernd, unendlich, gewaltig‘; dieses
gehört wohl eher zu urgerm. *sena- < uridg.
*sen-o- ‚alt‘ (Weiteres s. simbal).
Die Vorform ist urgerm. *sem – möglicher-
weise auch ein alter Lok. *sem-i.

Fick 3 (Germ.)⁴ 432.

Urgerm. *sem bzw. lok. *sem-i gehören wohl
zu uridg. *sem- ‚eins, gemeinsam‘; in diesem
Fall ist z. B. folgende semantische Entwicklung
eingetreten: ‚einmal‘ > ‚ein für alle Mal‘ > ‚so
und nicht anders‘ > ‚vielmehr‘ > ‚allerdings,
indes‘.

S. simbal.

HB

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Band VII, Spalte 1221

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