simbale adv., BR II: ‚immer‘ (vgl. as.
simbla adv. ‚immer, stets‘; ae. simble adv. ‚im-
mer‘; got. simle adv. ‚einst, vormals; ποτέ‘).
Adv. zu simbal (s. d.). Der Ausgang -e ist unge-
wöhnlich; nach LIPP 2, 491 ist er aus urgerm.
*-ai̯ entstanden, dessen -i̯ eine adverbiale Parti-
kel fortsetzt. – simbales adv., I, MF, T, WK:
‚immer‘ (ae. simbles adv. ‚immer‘). Adv. zu
simbal (s. d.), das formgleich mit dem Gen.Sg.
ist; nach G. Schmidt 1962: 172 f. geht die Form
indessen auf urgerm. *semlis/z zurück, das mit
der Vorstufe von lat. semel adv. ‚einmal‘ iden-
tisch sein kann. Der Ausgang *-is wäre analo-
gisch von Bildungen wie uridg. *tris ‚dreimal‘
übernommen (s. driror). – simbalîg adj., im
Abr, MH: ‚unablässig, ewig; iugis‘. Ableitung
von simbal mit Suff. -îg (s. dd.). – simbalingûn
adv., im Abr; mit überliefertem 〈simbligun〉
‚perpetua‘ in Gl. 1,623,40 (9. Jh., frk.) ist viel-
leicht ein weiterer Beleg vorhanden, die Form
kann aber auch ein Adv. zu simbalîg sein: ‚(für)
immer, unausweichlich; syllogismus‘. Adv. zu
simbal (s. d.) mit dem Suff. -ingūn (s. fâringûn,
fârungûn). – simbalum adv., im Abr und wei-
teren Gl., BR I, KG, B, GB, MH, E, T, OT,
O, Oh, Ol: ‚stets, unablässig; iugiter, perpetuo,
sedulus, semper‘, io simblum ‚immerzu; usque
quaque‘ (as. simlun adv. ‚immer‘). Adv. zu
simbal (s. d.) in der Form eines Dat.Pl.; s.
weitere Überlegungen zur Bildeweise bei G.
Schmidt 1962: 173. – simeza f. ō(n)-St., in Gl.
3,403,48 (Anfang des 13. Jh.s, frk.): ‚Binse;
giza [lingua ignota, Hildeg.]‘. Das Wort er-
scheint in nhd. Dialekten als Var. von Fortset-
zern von ahd. semida (s. d.). Formal steht es
ahd. siminza f. ‚Katzenminze; nepeta‘ nahe
(s. d.). In der Bedeutung ‚Binse‘ ist es eine
Kontamination aus semida und binuzza (s.
binuz), die beide ebenfalls diese Pflanze be-
zeichnen. – Splett, Ahd. Wb. 1, 806. 814; eKöbler,
Ahd. Wb. s. vv. simble, simbles, simblīg,
simblingōn, simblum; Schützeichel⁷ 281; Starck-
Wells 523; Schützeichel, Glossenwortschatz
8, 209.
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