siminza
Band VII, Spalte 1225
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siminza f. ō-St., ab dem 10. Jh. in Gl.:
‚Minze, Andorn, Katzenminze; nepeta, sisym-
bria, sisymbrium‘ (Nepeta cataria L.) 〈Var.:
sa-, sigi-; -miza〉. Die Form sigiminza zeigt
möglicherweise Angleichung der Erstsilbe an
Komp. mit dem VG sigi- ‚Sieg‘ (s. sigu); zum
HG s. minza. – Mhd. sigeminze f. ‚Marrubium,
Nepeta‘, frühnhd. sigminz f. ‚Andorn, Marru-
bium vulgare‘.

Splett, Ahd. Wb. 1, 1232; eKöbler, Ahd. Wb. s. v. siminza;
Schützeichel⁷ 281; Starck-Wells 523. XLVI; Schützeichel,
Glossenwortschatz 8, 210 f.; Graff 2, 819 (6, 223. 224);
Lexer 2, 916; Götze [1920] 1971: 201; Diefenbach, Gl.
lat.-germ. 378 (nepeta). 538 (sisymbrium); Dt. Wb. 16,
945. – Marzell [1943–79] 2000: 3, 311 f.

In den anderen germ. Sprachen entsprechen nur
as. siminta f. ‚Katzenminze‘ (ob dieses auf as.
sigiminta beruht, wie Tiefenbach, As. Handwb.
333 fragend erwägt, ist unsicher, der einzige
Beleg lautet siminta), mndd. sêminte, sîminte,
sîmünte f.: < westgerm. *si(gi)minta-.
Das in Dt. Wb. 16, 945 verglichene ae. sǣminte
f. ‚Seeminze‘ bleibt in dieser Form fern, da es
im VG die Fortsetzung von urgerm. *saa- (s.
sêo) enthält. Über eine etwaige volksetym. An-
gleichung einer mit der Vorform des ahd.
Worts identischen Form kann nur gemutmaßt
werden.

Tiefenbach, As. Handwb. 333; Lasch-Borchling, Mndd.
Handwb. 3, 202. 232. 233; Bosworth-Toller, AS Dict.
811; Suppl. 692.

Westgerm. *si(gi)minta- weist als KHG das
Element ahd. minza ‚Minze‘ (s. d.) auf. Das
KVG bleibt zunächst unklar: entweder liegt ein
nicht weiter etymologisierbares Element *si-
vor oder es handelt sich um eine irreguläre Kür-
zung (ohne Ersatzdehnung) aus vorahd. *sigi-
zu ahd. sigu ‚Sieg‘ (s. d.).

HB

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