sinnunga f. ō-St., in Gl. 2,323,16 (2.
Hälfte des 9. Jh.s, alem.). 234, 21 (1. Viertel des
12. Jh.s, alem.): ‚Erdachtes, Truggestalt; incan-
tatio, praestigia‘ (nhd. [obs.] Sinnung f. ‚das
Sinnen, Gedanke‘; mndd. sinnunge, sinninge
f. ‚Begehren, Forderung‘; vgl. mndl. sinninge
f. ‚Verlangen, Begehren‘). Abstraktum zu sin
(s. d.) mit dem Suff. -unga (s. -inga). – sint
präp., in Gl. 2,57,6 (3 Hss., ab der 2. Hälfte des
10. Jh.s, alem.). 67,10 (2 Hss., 10. Jh., mfrk.);
4,315,45 (10. Jh., alem.), nur in der Verbindung
sint demu ‚seitdem; nunc‘ (mhd. sint adv.,
konj., präp. ‚seit, seitdem, danach, darauf‘, sint
des mâles, sint dem mâle ‚seit, seitdem, nach-
dem‘, frühnhd. sind, sint konj., präp. ‚seit, da‘,
sinter zeit ‚seitdem‘, nhd. [obs.] sint konj. ‚seit,
seitdem, da, weil‘; mndd. sint adv., präp., konj.
‚seit, seitdem, da‘). sint ist Kurzform aus sîdent,
sîdunt (s. sîd). – Splett, Ahd. Wb. 1, 810. 819;
eKöbler, Ahd. Wb. s. vv. sinnunga, sint; Schütz-
eichel⁷ 282; Starck-Wells 526 f.; Schützeichel,
Glossenwortschatz 8, 237.
DSW