sîtikrumpf adj., Npg: ‚gewunden; tortuo-
sus‘. Determinativkomp. aus sîta (s. d.) und ei-
nem Adj., das mit krumb verwandt ist (s. d. zu
weiteren zugehörigen Formen wie ae. crump). –
sitikust m. a-St., in Gl. seit dem 13. Jh.: ‚Papa-
gei; psittacus‘ (frühnhd. sickust m. ‚Papagei‘).
Lehnwort aus lat. psittacus mit epithetischem -t;
s. auch psitih und sitih (Suolahti [1909] 2000:
1 f.). – sîtilingûn ? adv., in Gl. 4,369,5 (13. Jh.):
‚seitlich, an der Seite; lateranus‘. Falls 〈sitiligen〉
richtig gelesen ist und auch die Interpretation als
sîtilingûn zutrifft, gehört das Wort zu mhd.
sîtelingen adv. ‚seitlings‘, mndd. sîdelinge adv.
‚seitlings, schräg‘, mndl. sidelinge adv. ‚dss.‘ und
ist ferner nhd. seitlings adv. ‚seitwärts, zur Seite‘
vergleichbar. Diese Adverbien sind Bildungen zu
sîta (s. d.) mit dem Suff. -ingūn (s. fâringûn,
fârungûn). – sîtisuht f. i-St., in Gl. 2,451,18 (11.
Jh., obd.). 19 (Hs. des 11. Jh.s, Zeit der Gl.ein-
träge unbekannt, obd.); 4,120,6 (2. Hälfte des 12.
Jh.s, obd.). 155,43 (13. Jh., bair.): ‚Seitenstechen;
pleuresis [pleuritis]‘. Determinativkomp. aus sîta
und suht (s. dd.). – sîto adv., in Gl. 1,283,27 (2
Hss., um 800, alem.): ‚schlaff, lose; laxe‘. Adv. zu
der Sippe von ahd. sîd (s. d.), mit dem es in gram-
matischem Wechsel steht (vgl. Heidermanns,
Et. Wb. d. germ. Primäradj. 475 f.). – Splett,
Ahd. Wb. 1, 489. 810. 821. 961; eKöbler, Ahd.
Wb. s. vv. sītakrumb, sitikust, sītisuht, sīto;
Schützeichel⁷ 283; Starck-Wells 528; Schütz-
eichel, Glossenwortschatz 8, 248.
DSW