skaltboum
Band VII, Spalte 1366
Symbol XML-Datei TEI Symbol PDF-Datei PDF Zitat-Symbol Zitieren

skaltboum m. a-St., in Gl. 2,708,4 (11.
Jh., mfrk.): ‚(Ruder-)Stange; contus‘ (mhd.
schaltboum st.m. ‚Ruderstange, Stange zum
Abstoßen eines Bootes‘, frühnhd. schaltbaum
m. ‚Schifferstaken‘, nhd. dial. bair. schaltbaum
m. ‚Stange zum Bewegen eines Schiffes oder
zum Messen der Wassertiefe‘ [Schmeller,
Bayer. Wb.² 2, 415], südhess. schaltbaum,
šalbām m. ‚Stange zum Abstoßen von Kähnen‘
[Maurer-Mulch, Südhess. Wb. 5, 172]; dagegen
beruht wohl rhein. schaltbaum m. ‚Vorschiebe-
baum vor der Haustüre‘ wie nhd. fachspr.
Schaltbaum m. ‚ein Gerät in der Elektronik‘ auf
Neubildung). Determinativkomp. mit einem
Verbalst. im KVG. S. skaltan, boum. – skalt-
eicha
f. ō-St., in Gl. 3,386,2 (12./13. Jh., frk.):
‚Eiche; ilex‘. Determinativkomp. aus eicha mit
einem unklaren KVG (vgl. Marzell [1943–79]
2000: 3, 1210). Möglich ist ein Zusammenhang
mit skalta ‚Stange, Ruderholz‘ (s. d.). – skalt-
furka
f. ō(n)-St., in Gl. 4,202,45 (1. Drittel des
11. Jh.s): ‚Enterhaken; ferrea manus‘. Das Wort
wird auch als as. aufgefasst, doch ist diese Zu-
weisung nicht eindeutig. Determinativkomp. mit
einem Verbalst. im KVG. S. skaltan, furka. –
skaltih* m. a-St., in Gl. 3,163,19 (SH, 2 Hss.,
um 1200): ‚mit Ruderstangen bewegtes Boot;
dromo, navis longa‘ (mhd. auch schelch st.m.
‚Flussfahrzeug, Nachen‘, nhd. dial. bair. schäl-
tich m./n. ‚Kahn, Nachen, Flussfahrzeug‘). Ab-
leitung zu skalta (s. d.); wenn die Suffixform
für überliefertes 〈scaltich〉 so richtig interpre-
tiert ist, handelt es sich um eine der seltenen
Bildungen mit Suff. -ih; vgl. Krahe-Meid
1969: 3, § 153. – skaltjâr n. a-St., in Gl. 3,5,44
(3. Viertel des 8. Jh.s, alem.): ‚Schaltjahr; bi-
sextus‘ (mhd. schaltjâr st.n. ‚Schaltjahr‘, nhd.
Schaltjahr n. ‚ein Jahr, das mit einer vom
Durchschnitt abweichenden Anzahl von Tagen
gezählt wird, um kalendarische Verschiebun-
gen auszugleichen, meist ein Jahr mit 366 Ta-
gen‘). Determinativkomp. mit einem Verbalst.
im KVG. S. skaltan, jâr. – skalto m. n-St., im
Abr und im SH: ‚Boot; dromo, navis longa, sa-
cer‘. Der Bezug zur lat. Vorlage sacer im Abr
ist nicht hinreichend geklärt; vgl. Splett
1976: 144. Das Wort ist ein Nomen agentis zu
skaltan (s. d.). – skaltskif n. a-St., in Gl. seit
dem 12. Jh. (SH), NCat: ‚mit Ruderstangen be-
wegtes Boot; navigium fluminale, navis quae
conto subigitur, pontonium‘. Determinativ-
komp. mit einem Verbalst. im KVG. S. skaltan,
skif. – Splett, Ahd. Wb. 1, 92. 170. 276. 432.
830 f. 846; eKöbler, Ahd. Wb. s. vv. skaltboum,
skalteihha, skaltfurka, skaltih, skaltjār, skalto,
skaltskif; Schützeichel⁷ 285; Starck-Wells 532;
Schützeichel, Glossenwortschatz 8, 276.

DSW

Information

Band VII, Spalte 1366

Zur Druckfassung
Zitat-Symbol Zitieren
Symbol XML-Datei Download (TEI)
Symbol PDF-Datei Download (PDF)

Lemmata: