uiligali(?) subst., nur Gl. 2, 165, 51 (9. Jh.):
‚effusio‘; uilogeliho(?) adv., nur Gl. 2, 165, 54:
‚effuse‘. Die Deutung dieser Wörter ist unsi-
cher und umstritten; sicher ist nur, daß der er-
ste Teil filu- (Var. fili-; s. d.) ist. Starck-Wells
152 setzen filugebī ‚maßlose Freigebigkeit‘ und
filugebigo ‚verschwenderisch‘ an (ähnlich Köb-
ler, Wb. d. ahd. Spr. 252), aber warum hätte
der Schreiber in zwei verschiedenen Wörtern
den bekannten Stamm geb- durch ein sinnloses
gel- (im ersten Wort sogar gal-) ersetzt?
Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 219 setzt filu geilo
(irrtümlich für geilî?), filu geillîcho an (→ gei-
lî[n]), was etwas wahrscheinlicher ist, (obgleich
die Verbindung von filu, das hier eine verstär-
kende Funktion haben müßte, mit einem Subst.
etwas ungewöhnlich wäre; vgl. Ahd. Wb. III,
836), da geilî(n) u. a. lat. luxuria in der Bed.
‚üppiges Wachstum‘ glossiert.
Eine dritte Möglichkeit hat schon Graff II, 114
erwogen: uilogeliho könnte aus filu und gilîcho
(s. d.) bestehen (etwa „vielheitlich“, d. h. ‚maß-
los‘; zur Bed. vgl. singilîcho ‚iugiter, beständig,
immerwährend‘ zu sin- ‚immer‘), aber die Rich-
tigkeit dieser Deutung bezweifelt: „... ist wohl
nicht hierher zu zählen? cf. uiligali“ (uiligali ist
aber nirgends verzeichnet). Auch könnte uiligali
eine unvollständige Schreibung für *uiligalichî
‚Vielheit, Maßlosigkeit‘ sein. — Ahd. Wb. III,
843; Schützeichel, Glossenwortschatz III, 159.