âriub
Band I, Spalte 329
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âriub adj. schrecklich, grauenvoll, grimmig,
wild; dirus, trux
(nur in Gl.). Weder mhd. noch
nhd. belegt.

Ahd. Wb. I, 641; Starck-Wells 43; Graff II, 361.

Etymologie unsicher. Wahrsch. zur idg. Wz.
*rep- (zer)reißen, brechen (vgl. ae. rēofan,
aisl. rjúfa brechen, (zer)reißen; roub) ent-
weder im passiven Sinn ungebrochen, d. h. un-
gezähmt
(so F. Holthausen, IF 20 [190607],
330 f., der engl. to break [a horse] zähmen, ab-
richten
, unbroken ungezähmt, ungebändigt
vergleicht; ihm folgend Walde-Pokorny II,
354; Pokorny 870) oder vielleicht eher im akti-
ven Sinn, etwa reißend, wobei das Präf. â-
(s.d.) nur den Begriff des Verkehrten, Bösen
verstärkt (vgl. âguzzi betrunken zu giozan
gießen; âbulg Zorn, zornig zu belgan erzür-
nen
[eigtl. aufschwellen] usw.; zur Bed. vgl.
auch rendi). Bei dieser Deutung sind die zwei
Belege von riuber düster, streng, severus Gl. 2,
524, 58. 545, 74 nicht unbedingt mit Graff II,
361 und O. Schlutter, Engl. Stud. 44 (1912),
465 f. als Schreibfehler oder apokopierte For-
men zu betrachten, sondern lassen sich einfach
als â-lose, viell. etwas schwächere Synonyme er-
klären ( riub).

Außergerm. sind bes. zu vergleichen: lat. rūpex
ein roher, bäurischer Mensch zu rumpere
(zer)brechen; lit. rupùs rauh, grob; lett. rupj,
rups grob (eigtl. u. fig.); zur Bed. auch air.
ropp stößiges Tier, obgleich dieses Wort viell.
zur Wz. *reb- reißen gehört (s. Walde-Hof-
mann, Lat. et. Wb. II, 451).

Verfehlt O. Schlutter, a.a.O. (zu ae. rēof epiphonema,
causa, contentio
, das er mit einem Verb *ær-hēofan
wehklagen, jammern verbindet); Lehmann, Präfix
uz- 49 (zu ae. hrēow Reue, Bedauern, Mitleid).

Fraenkel, Lit. et. Wb. 750 f. (s. v. rùpti); Mühlenbach-
Endzelin, Lett.-dt. Wb. II, 563.

S. auch aruncher.

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