aderuna (?), nur in dem Segen ‚Gegen Fall-
sucht‘ (Steinmeyer, Spr.denkm. 380, 16), Hs. P
(12. Jh.); Hs. M (11. Jh.) hat arome. Beide Hss.
sind sehr entstellt und trotz verschiedener Deu-
tungsversuche bleibt manches unsicher, darun-
ter auch die Bedeutung dieser Wörter. Nach
Th. v. Grienberger, ZfdA. 42 (1898), 190 ist ade-
runa als *aderun, akk.pl. von âdra ‚Ader‘ (s. d.),
arome als *adrom, dat.pl. desselben Wortes zu
lesen; so soll die Zeile in P „daz er aderun
(akk.pl.) aderon (dat.pl.) ferbunde“, in M „daz
er adrom (dat.pl.) adren (akk.pl.) ferbunte“ lau-
ten.
Andere Deutungen sind sehr unwahrscheinlich: nach
W. Krogmann, Arch. f. d. St. d. neueren Spr. 173
(1938), 5. 10 steht arome für *aromo, gen.pl. von arm
‚Arm‘ mit Sproßvokal: „daß er die Adern der Arme
verbinde“; in P wurde das nicht mehr verstandene
Wort an das folgende aderon angeglichen. Dagegen
deutet Ehrismann, Gesch. d. dt. Lit. I, 113 aderuna als
einen aus Ader gebildeten Personennamen: „daß er
Aderuna die Adern verbinde“, ohne arome zu erwäh-
nen. Den nur von K. Hofmann, Sitz.ber. d. bayer.
Akad. d. Wiss. 1871, 664 erwähnten Vorschlag W.
Scherers, arome als ci Rome zu lesen, hat Scherer sel-
ber offenbar nie zu Papier gebracht.