ah² m. (oder n., s. u.) a-St. (zweimal belegt,
Gl. 3, 688, 70 [9./10. Jh.] und 4, 175, 18 [10. Jh.,
nach L. Traube, Arch.f.lat. Lex. 6 (1889), 263 je-
doch 9. Jh.], die letztere Hs. ist vielleicht am
Bodensee entstanden, so G. Gundermann,
Rhein. Museum 46 [1891], 489) ‚ein Fisch, wohl
der Barsch‘, nach dem Ahd. Wb. I, 64, allerdings
nur auf Grund der dortigen Konjektur clama
für das in beiden Hss. überlieferte cluma; auch
wäre ein ahd. ah² als Fischbezeichnung nur un-
ter Annahme eines gram. Wechsels an den
Fischnamen ag (s. d.) anzuschließen.
Ahd. Wb. I, 64; Starck-Wells 16; Diefenbach, Gl. lat.-
germ. 125. 128.
Bedenkt man weiterhin, daß sich weder mhd./
nhd. noch auch in den dt. Mdaa. von heute die
geringste Spur des ahd. Wortes als einer Fisch-
bezeichnung findet, so spricht doch vieles für
Graff I, 105, der das zweimal überlieferte
Lemma cluma mit lat. gluma ‚Hülse oder Schale
der Früchte des Getreides‘, (s. Thes. ling. lat. VI,
2110; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 266) identifi-
zierte und ahd. ah² mit ah¹ n. (pl. ahir, ahar), —
umsomehr, wenn wir die Erklärung der Form
cluma (mit c-) im Thes. ling. lat. III, 1361 als
„antiqua orthographia (vel forma vulgaris novi-
cia) pro gluma“ und die dort verzeichneten Be-
lege (so besonders Festus-Paulus 55 clumae fol-
liculi hordei) in Rechnung stellen, worauf zu-
letzt E. Schwentner, Zfvgl.Spr. 72 (1954—55),
243 f. verwiesen hat.