angasezzo
Band I, Spalte 249
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angasezzoAWB [-ss-] m. n-St. (kleines) Ge-
schwür, Ausschlag, Bläschen (auf der Haut), Ei-
terbeule, pustula, papula, ulcus
Gl. 4, 202, 12:
angasezo mit dem zweiten -a- korr. aus -e-; au-
ßerdem zweimal angesezo und einmal ancseza
nom.sg., was aber mit Recht für ein ins Hochdt.
umgesetztes ndd. *angseta gilt (Ahd. Wb. I,
519
); die drei ersten Belege stammen wohl alle
aus dem Westmdt.. Das Wort ist in spätmhd.
und nhd. Zeit nicht mehr nachzuweisen.

Ahd. Wb. I, 519; Starck-Wells 28.

Das ahd. Wort hat seine sprachlichen Gegen-
stücke in as. angseta Gl. 4, 246, 27 (= Wad-
stein, Kl. as. Spr.denkm. 112, 18), dazu anosedo,
wohl verschrieben für anc- (Katara, Gl. d. Cod.
Sem. Trev. 189, Anm. 4 und Reg.), sowie in ae.
ang-, auch ong-set(a) m. n-St. S. Holthausen,
As. Wb. 3; Bosworth-Toller, AS Dict. 43; Suppl.
42.

Wie unter angweiz (s.d.) vermerkt, gibt es für
die Erklärung des Bestimmungswortes nur die
Wahl zwischen der weniger wahrscheinlichen
Herleitung von einer in ahd. angar Kornmade
(s.d.) vorliegenden Basis idg. *angh- (**Hen-
gh-) im Sinne von Wurm, Made, Finne oder
der formal näher liegenden Verknüpfung mit
germ. *angw(j)-az, got. aggus, ahd. engi eng
(s.d.), vielleicht im Sinne von eng umschließend
(oder umschlossen)
, s. G. P. Cubbin, IF 84
(1979), 226 ff. Doch ist unklar, wie sich damit
die für angasezzo überlieferte Kompositions-
fuge mit ihrem -a- (korr. aus -e-), zweimal -e-
und as. ae. vokallos in Einklang bringen läßt.
Andererseits kann kein Zweifel sein, daß das
Grundwort -sezzo, das wiederholt in Zss. be-
gegnet, ein von dem Stamme germ. *set- abge-
leitetes nomen agentis ist, hier wohl mit der
Bed. etwas (auf der Haut) Festsitzendes (
sizzen).

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