avarahi
Band I, Spalte 398
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avarahiAWB n. ja-St., avarahAWB n. a-St. Reihe von
Widerhaken in einer Fischreuse oder die Reuse
selbst; gurgustium
. Nur in obd. Gl. des
9.11. Jh., öfters neben gleichbed. avarh(c)ko
( avurh[c]ko), einem Wort, das in diesem
Sinn in der bair. Mda. weiterlebt und im Mittel-
alter gelegentlich auch mit einer allgemeineren
Bed. Widerhaken bezeugt wird (z. B. dero sun-
ten auerhacken [peccati aculeo] Windb. Ps. 31,
Oratio; vgl. auch Neithart von Reuenthal,
hrsgg. Haupt 93, 32 und Anm.).

Ahd. Wb. I, 698. 750 (avurhâ[c]ko); Starck-Wells 37;
Graff I, 183; Lexer I, 12; Nachtr. 9 (nur aberhâke);
Diefenbach, Gl. lat.-germ. 271 (gurgustium); Schmel-
ler, Bayer. Wb.² I, 1070.

Ebenso wie avarh(c)ko offensichtlich aus
avar- wieder, wider ( avur und vgl. avur-
sturz
Rückfall) und hcko Haken (s. d.) be-
steht, so scheint avarah(i) eine Zss. aus avar-
und einem sonst nicht belegten Wort *ah(i)
Haken zu sein. Es ist sogar möglich, daß av-
arh(c)ko eine volkstüml. Umdeutung der
schon damals nicht mehr verstandenen Zss. mit
-ah(i) darstellt; nur spricht sein frühes Erschei-
nen (schon 9. Jh.) viell. dagegen.

Ahd. *ah(i) ist wohl eine Ableitung von der idg.
Wz. *a- (**He-) scharf, spitzig (vgl. z. B.
lat. acus Nadel, aculeus Stachel), die auch
sonst öfters in germ. Wörtern vorkommt (
agana, ah¹).

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