bîsantAWB m. a-St., nur Gl. 1, 452, 25 (12. Jh.):
‚Bésant, (ursprl. in Byzanz geprägte) Gold-,
auch Silbermünze, stater‘. Mhd. auch in litera-
rischen Quellen seit den Kreuzzügen: bîsant,
bysant, auch m. n-St. bisante. Frühnhd. pey-
sant, s. Schmeller, Bayer. Wb.² I, 291. Im
Nhd. kaum mehr gebräuchlich.

Ahd. Wb. I, 1110; Splett, Ahd. Wb. I, 70; Starck-
Wells 59; Schade 67; Lexer I, 283; Nachtr. 87; Benek-
ke I, 167; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 75. — Vgl. auch
F. Frhr. v. Schrötter, Wb. d. Münzkunde (Berlin u.
Leipzig, 1930) 73.

Das Wort, das aus einem ursprl. gr. βυζάντιος
über mlat. byzantius (bi-, be-) in alle westro-
man. Sprachen übergegangen ist: italien. bi-
sante, span. port. besante, prov. bezan, afrz. be-
sant (mit ausl. -t, das sich aus einem als obl. Pl.
gefaßten besanz = *besant-s ergab), drang auch
ins mittelalterl. Deutsch ein, und zwar nicht nur
als mhd., sondern auch als mndd. bīsant sowie
ins Mittelndl. als bi-, besant und (übers Afrz.)
ins Mittelengl.: besaunt, besant, besa(u)nd, bes-
sant, beisaunt; die anord. Entsprechungen bi-
sund, bisond gehen ihrerseits auf mndd. bīsant
zurück (s. Fischer, Lehnw. d. Awestnord. 57.
155).

Mittellat. Wb. I, 1637 f.; Du Cange I, 664. 831 f.; Kör-
ting, Lat.-rom. Wb.³ Nr. 1677; Meyer-Lübke, Rom.
et. Wb.³ Nr. 1436 (s. auch Gr. des langues rom. II, 24);
Wartburg, Frz. et. Wb. I, 669. — Lasch-Borchling,
Mndd. Handwb. I, 1, 281; Schiller-Lübben, Mndd.
Wb. I, 340; Verdam, Mndl. handwb. 99. — ME Dict.
A—B, 760 f.; OED² II, 162. — Vries, Anord. et. Wb.²
38; Jóhannesson, Isl. et. Wb. 952; Fritzner, Ordb. o. d.
g. norske sprog I, 141.

Für die Etymologie des — vermutlich thrakischen
— Eigennamens Byzantion, die über die alte An-
nahme eines Heros eponymos Byzas nicht we-
sentlich hinausgekommen ist, sei verwiesen auf
Detschew, Thrak. Sprachreste 94 f. (mit Lit.), so-
wie P. Kretschmer, Glotta 14 (1925), 94 f.; vgl.
auch den Artikel von Kubitschek in Pauly-Wis-
sowa, Realenzykl. III, 116 ff. (einschl. byzant.
Numismatik).