*bîselinc
Band II, Spalte 109
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*bîselincAWB (?) mhd. st.m., nur Gl. 3, 375, 2
(13. Jh.), in der Hs. verschrieben bisclinc:
Zweier (Bezeichnung für eine Münze), binio.
Das Wort begegnet sonst nirgendwo im Mhd.
und ebensowenig in nhd. Zeit.

Ahd. Wb. I, 1111; Starck-Wells 59; Diefenbach, Gl.
lat.-germ. 74 (s. v. binio, dort nur Verweis auf bisanti-
us).

Wie schon Steinmeyer in Fn. 2 zur Stelle be-
merkte, handelt es sich bei biselinc wohl um eine
Kontamination aus bîsendinc und Münzbe-
zeichnungen auf -linc
wie ahd. silabarling
(s. d.). In diesem Fall wäre das mhd. Wort eine
-ing-Ableit. von bîsant und dürfte mit der
gleichfalls nur einmal in einer Gl. des 13. Jh.s
bezeugten Form bisindinc ( bîsanting) in un-
mittelbarem Zusammenhang stehen. Doch muß
wohl unentschieden bleiben, ob der Ausdruck
im einzelnen Fall sich wirklich auf eine kleinere
und weniger wertvolle Abart des bîsant bezieht,
ähnlich dem afrz. besantel: de petits besentiaus
d’argent (s. Tobler-Lommatzsch, Afrz. Wb. I,
937 f.; G. Belz, Münzbezeichnungen in der Frz.
Lit. [Straßburg, 1914], 9 ff.) oder ob er nur als
stilistische Hyperbel zu verstehen ist (s.
G. Dreyling, Die Ausdrucksweise der übertriebe-
nen Verkleinerung im afrz. Karlsepos [Marburg,
1888], 69 f.).

S. auch bîsant, bîsanting.

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