banc f. (auch m., bes. obd.) i-St.: ‚Bank, scam-
mum, fulcrum, subsellium, sedes‘ 〈Var.: panch;
nom. pl. penchi 9. Jh., benke, benche 12. Jh.; ein-
mal nach der a-Dekl., dat. pl. banchen Notker,
s. Braune, Ahd. Gr.¹³ § 216 Anm. 3; zu obd. ch
(< germ. k) nach n, Braune § 144〉. — Mhd.
banc st. m. f. ‚(Gerichts-, Fleisch)Bank‘: gen.
dat. sg. auch benk, nom. pl. benke, daneben
banke. — Nhd. Bank f., obd. auch m.
Ahd. Wb. I, 804 f.; Schützeichel³ 12; Starck-Wells 42;
Graff III, 131; Schade 39; Lexer I, 119 f.; Benecke I,
83; Dt. Wb. I, 1105; Kluge²¹ 48 f.
Ahd. banc hat Entsprechungen in sämtlichen
germ. Dialekten (außer Got.): as. bank, mndd.
banc; mndl. banc, auch banke (f. m.), nndl.
bank; afries. benk, auch bank, bonk; ae. benc,
banc, me. bank(e), benc, banc, bench(e), banch, ne.
bench (dial. benk), daneben bank ‚Wolken-,
Uferbank‘ (Isle of Man, beck ‚Ruderbank‘, a-
nord. Lehnwort, C. J. S. Marstrander, NTS 6
[1932], 49); aisl. bekkr (-kk- < -nk-, s. Noreen,
Aisl. Gr.⁴ § 266, 3), nnorw. bekk ‚Querbalken im
Boot‘ (aber dial. benk ‚Felsenterrasse‘), ndän.
bænk, nschwed. bänk; lapp. pænkka, finn.
penkki (auch pankko, penkka), Quigstad, Nord.
Lehnw. im Lapp. 122; Karsten, Germ.-finn.
Lehnw. 119 f.; E. N. Setälä, Finn.-Ugr. Forsch. 13
(1913), 421; Bj. Collinder, Hum. Vet.-Samf. i
Uppsala 18 (1932), 223 f.; im Langob. mag das
Wort in Eigennamen verkapselt sein, etwa
Panc(h)oardus 9. Jh.
Fick III (Germ.)⁴ 259; Holthausen, As. Wb. 5; Sehrt,
Wb. z. Hel.² 39; Berr, Et. Gl. to Hel. 41; Lasch-
Borchling, Mndd. Handwb. I, 1, 141; Schiller-Lübben,
Mndd. Wb. I, 148; Verdam, Mndl. handwb. 53;
Franck, Et. wb. d. ndl. taal² 33; Vries, Ndls. et. wb. 29;
Holthausen, Afries. Wb. 5; Richthofen, Afries. Wb.
624; Holthausen, Ae. et. Wb. 19; Bosworth-Toller, AS
Dict. 83. 68 (banc); Suppl. 78; ME Dict. A—B, 634 f.
722 f.; OED I, 795 (bench). 653 (bank); Vries, Anord.
et. Wb.² 31; Jóhannesson, Isl. et. Wb. 609; Holthau-
sen, Vgl. Wb. d. Awestnord. 14; Falk-Torp, Norw.-
dän. et. Wb. 124; Torp, Nynorsk et. ordb. 20 f.; Hell-
quist, Svensk et. ordb.³ 78; Bruckner, Spr. d. Langob.
232.
Während als gemeinsame Grundform sich aus
dieser Übersicht ein -i-Stamm, urg. *bank-i-
ergibt, führen die ae. Nebenform banca m. ‚La-
ger, Bett‘ in hōbanca ‚couch‘ (< *-bank-an, s.
Bosworth-Toller, AS Dict. Suppl. 62; Holthau-
sen, Ae. et. Wb. 16) und ihr anord. Gegenstück
bakki m. ‚Erhöhung, Hügel; Flußufer‘ (dazu
nnorw. und ält. ndän. bakke, auch nschwed.
backe, Vries, a.a.O. 23, wohl auch die finn.-
lapp. Entlehnungen) auf einen alten n-St. zu-
rück, wie er z. T. auch den Entlehnungen ins
Romanische zugrundeliegt, und zwar sowohl
mit männl. Genus wie in italien. banco ‚Laden-
tisch‘, aprov. banc, als auch mit weiblichem: ita-
lien. banca ‚Ruhebank‘ und daraus frz. banque,
dessen Genus seinerseits ein älteres dt. Lehn-
wort männl. Geschlechts wie Pancko (so 1558
in Nürnberg) ins weibliche verlagert (s. A.
Schirmer, Wb. d. Kaufmannssprache 26 f.).
Körting, Lat.-rom. Wb.³ Nr. 1211; Meyer-Lübke,
Rom. et. Wb.³ Nr. 933; Wartburg, Frz. et. Wb. I, 235.
Anknüpfung an außergerm. Verwandte hält
schwer. Zwar entsprechen lautlich gewisse aind.
Formen wie bhaṅgá- m. ‚Zerbrechen, Zerspal-
ten, Bruch‘ (zu bhanákti) und damit verwandt
air. bongim (Nasalpräs.) ‚breche‘ sowie wohl lit.
bangà ‚Welle, Woge, Regenguß‘, lett. bañga
‚dss.‘ (wohl aus dem Kurischen oder Lit. ent-
lehnt), aber die Sachgehalte lassen sich nur
schwer vereinigen: denn weder eine forcierte
Bedeutung wie ‚Abbruch, Stück abgestochene
Erde (zum Sitzen)‘ noch R. Meringers ‚(ab)ge-
brochenes (Sitz)Brett‘ (Sitz.ber. d. Akad. d.
Wiss. in Wien 144 [1902], VI, 97; C. C. Uhlen-
beck, PBB 35 [1909], 167) kann überzeugen.
Mayrhofer, K. et. Wb. d. Aind. II, 460 f.; Fr. A. Wood,
MLN 15 (1900), 95 f. — Vendryes, Lex. ét. de l’irl. anc.
B—70 ff.; Hessens Ir. Lex. I, 99; Dict. of Irish B—136 f.;
Pedersen, Vgl. Gr. d. kelt. Spr. II, 477. — Fraenkel, Lit.
et. Wb. 34; Mühlenbach-Endzelin, Lett.-dt. Wb. I,
262.
So rekonstruiert man notgedrungen zu der Wz.
*bheg-: *bhog- ‚biegen, wölben‘ ein nasaliertes
*bhong- und schreibt der Grundform des germ.
Wortes etwa den Sinn von ‚gewölbte Erderhö-
hung‘ zu, was sowohl für die naturgegebene
‚Erhebung (im Terrain), Ufer-, Sandbank‘ als
auch für die künstlich (anfangs aus Erdmasse)
‚zurechtgewölbte Sitzgelegenheit‘ passen wür-
de, — aber die ganze Etymologie wird weder in
Form noch Inhalt durch irgendwelche tatsäch-
lich überlieferten Parallelen aus anderen idg.
Sprachen gestützt.
Walde-Pokorny II, 148; Pokorny 114 f.; Falk-Torp,
Norw.-dän. et. Wb. s.v.v. bakke I, banke, bænk.