bardo (?) sw. m. (?), in der Form pardo mit
dem lat. Lemma „bardo piscis“, nur in Gl. 4, 182,
20, Codex Mellicensis K 51, bair., 14. Jh. be-
zeugt, also spätmhd. Wie durch Du Cange I,
593 „bardus f. pro barbus, piscis“ nahegelegt
und vom Ahd. Wb. I, 812 befürwortet wird, ist
die wahrscheinlichste Erklärung des Stichworts
ein Schreibversehen für ahd. barbo (s. d.); dazu
kommt allerdings noch ein weiterer Beleg mit
-d- aus dem Mndd.: parde, Schiller-Lübben,
Mndd. Wb. III, 303.
Wollte man das -d- in pardo lautgeschichtlich
rechtfertigen, so ließe sich bestenfalls an Dissi-
milation des zweiten silbenanlautenden -b-
denken, wie sie tatsächlich in der mdartl. Aus-
sprache [pa(d)nǝ] von österr. Parben ‚Barbe‘
für die Ortschaft Mörbisch im Burgenland ver-
zeichnet wird, s. E. Seidelmann, Lautlehre der
Mda. von Mörbisch am Neusiedler See (Diss.
Wien, 1957) 171; s. auch Kranzmayer, Wb. d.
bair. Mdaa. in Österr. II, 317 f.
Da aber auch die zweite Möglichkeit wenig
überzeugend und jedenfalls nicht zu beweisen
ist, so sei für das überlieferte spätmhd. pardo
vorläufig auf bardo und die dort angeführte
Lit. verwiesen, Ahd. Wb. I, 812.