baslie
Volume I, Column 497
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baslie mhd. sw. f., auch -ia, -ien, nur Nom.
Sg., in bayer.-österr. Gl. des 13./14. Jh.s; dazu
sonst öfters in spätmittelalt. Literatur mit zu-
sätzlichen Formen wie basilige(n), basilge, basi-
lick, auch basilig m. (bei Konrad v. Megenberg)
etc.: Basilie, Basilienkraut, basilia, basili(s)ca,
ocimum
(Ocimum basilicum L.). Der Name lebt
auch nhd. als Basilie f. weiter.

Ahd. Wb. I, 830; Starck-Wells 43; E. Björkman, Zfdt.
Wortf. 6 (1904/05), 178; Lexer I, 133; Benecke I, 92;
Diefenbach, Gl. lat.-germ. 69. Vgl. auch Marzell,
Wb. d. dt. Pflanzennamen III, 362 ff. (mit vielen volks-
etym. Entstellungen) sowie G. Hegi, Illustr. Flora von
Mitteleuropa V, 4, 2267 ff.

Das Wort begegnet ähnlich in fast allen germ.
wie auch vielen außergerm. Sprachen: mndd.
basīlien(krūt); nndl. basilie(kruid); me. basil(e)
(aus dem Frz.), ne. (sweet) basil; ndän. basi-
lik(e), auch basilie (aus dem Dt.), nschwed. ba-
silika, basilie, sowie italien. basilico, frz. basilic
u. a. Diese Formen gehen teils auf lat. basila
(< gr. βασιλεία) die Königliche zurück, teils
auf ein Adj. mit k-Erweiterung, lat. basilicum
(< gr. βασιλικόν: in der Suda β. φυτόν), auch
basilica, -us, das anfangs noch als schmückendes
Beiwort zu cimum (gr. Ὤκιμον) so bei dem
spätantiken Arzt Aetius (6. Jh. n. Chr.) fun-
giert, während es bei Albertus Magnus in seiner
Arbeit De vegetabilibus III, 62 (Ende 13. Jh.) als
substantiviertes Adj. selbständig geworden ist
zweifellos eine Andeutung, in welchem Anse-
hen diese Gewürz- [und Heil]pflanze seit alten
Zeiten gestanden hat
(Fischer-Benzon, Adt.
Gartenflora 134 f.); ähnliche Namengebung bei
einer Kümmelart, gr. κύμινον βασιλικόν. (Bei
den mit inl. -g- geschriebenen dt. Varianten des
Mittelalters ist nur bei genauer Kenntnis von
Ort und Zeit zu entscheiden, ob es sich um ei-
nen Reflex des ursprl. -k- oder Wiedergabe des
Gleitlauts zwischen i und e handelt.)

Lasch-Borchling, Mndd. Handwb. I, 1, 150; Gerth v.
Wijk, Dict. of Plantnames I, 904; ME Dict. AB, 660;
OED I, 690; Ordb. o. d. danske sprog II, 1 f.; Lange,
Ordb. o. Danmarks plantenavne II, 126; Svenska akad.
ordb. B472 f.; V. Bertoldi, Arch. glottol. 21 (1927),
141; ders., Zfrom. Ph. 54 (1934), 229 f.; Thes. ling. lat.
II, 1768; Mittellat. Wb. I, 1383. 1386; Meyer-Lübke,
Rom. et. Wb.³ Nr. 973; Wartburg, Frz. et. Wb. I, 271;
Frisk, Gr. et. Wb. I, 222 f. Vgl. auch Pauly-Wissowa,
Realenzykl. 34 (1937), 2380 ff.

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