bruotun
Band II, Spalte 398
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?bruotun f., nur proatun, -on Gl. 1, 216, 21
(Abrogans Ra, K) zum lat. Lemma (nurus) bru-
ta. Koegel, Lit.gesch. I, 2, 434 faßt das Wort
als Nom. Sg. (< *rođunja-) Schwiegertoch-
ter, junge Frau
(zu bruoten brüten, hegen; so
auch Kluge, Nom. Stammbildung³ § 39; se-
mantisch fraglich). W. Braune, PBB 32 [1907],
41 f. Anm. 1 schreibt die Form einem Fehler in
der Originalübersetzung zu und sieht darin
eine entstellte Form von brût (vgl. die Schrei-
bungen brt, brt für brût, brte-, brtegomo
für brûtigomo [s. d. d.] obgleich diese Formen
alle spätahd. oder mhd. sind). Dagegen gehört
das Wort nach Ahd. Wb. I, 1455 f. viell. zum
folgenden lat. Lemma nutrice und ist als
Dat. Sg. eines f. n-Stamms *bruota Pflegerin
(zu bruoten) zu fassen. Diese Deutung ist se-
mantisch einwandfrei, aber in diesem Fall wäre
bruta mit keiner, nutrice mit zwei ahd. Glossen
versehen. Der Ansatz bleibt unsicher. Vgl.
Splett, Abrogans-Studien 309.

Ahd. Wb. I, 1455 f.; Starck-Wells 81.

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