duli
Band II, Spalte 844
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duli n. ja-St., nur in einer Gl. (Füssen, St.
Mang, Anfang des 9. Jh.s): Röhre, fistula
(Mayer, Ahd. Gl.: Nachträge 8, 20). Das Wort
stellt sich zu ahd. Pro Nessia tulli Pfeil, ei-
gentlich Röhre der Pfeil- oder Speerspitze (
tulli), mhd. tülle st. n. Röhre, besonders die
Röhre oder Zwinge, womit eine Eisenspitze
am Schaft (des Pfeiles oder Speeres) befestigt
wird
(auch Wand oder Zaun von Brettern
oder Palisaden, Pfahlwerk; Vorstadt, die au-
ßerhalb der Mauer hinter Pfahlwerk liegt
;
tülle Zaun, Palisade, formatum, formatium)
< urgerm. *đulja- Vertiefung ( tal), das im
Roman. mit der Bedeutung Röhre in frz.
doelle f. partie creuse par laquelle certains in-
struments en fer s’emmanchent
(a. 1227), mfrz.,
nfrz. douille f. kurze Röhre, Tülle fortlebt.

Splett, Ahd. Wb. I, 144; Starck-Wells 640. 801;
Schützeichel⁴ 260 (tulli Pfeil?, Hornsohle des Pfer-
dehufes
?); Kluge²¹ 796; Kluge²² 744; Pfeifer, Et.
Wb. 1858. Meyer-Lübke, Rom. et. Wb.³ Nr. 2793a;
Wartburg, Frz. et. Wb. VI, 2, 80 f.

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