eines
Volume II, Column 994
Symbol XML file TEI Symbol PDF file PDF Citation symbol Citation

eines adv., Isid., Otfrid, Notker und Gl.
4, 205, 36: einmal, eines Tages; ganz gleich, ei-
nerlei
(mhd. eines; as. ēnes, mndd. eines,
e[i]ns; mndl. eens; afries. en[e]s, enis, ense; ae.
ǣnes). Der Gen. Sg. n. von ein (s. d.) ist adver-
bial verwendet; vgl. die genitivischen Adver-
bien ahd. alles gänzlich, gâhes plötzlich,
frammortes vorwärts, widarortes zurück
(Braune, Ahd. Gr.¹⁴ § 269, 1).

Ahd. Wb. III, 180 f.; Splett, Ahd. Wb. I, 174; Starck-
Wells 120; Schützeichel⁴ 99.

1. Merseb. Zauberspr. eiris gilt als Verschrei-
bung aus einis (zuerst A. Vollmer, in Kleine
Beitr. zur dt. Sprach-, Geschichts- und Ortsfor-
schung 2 [1850], 43; s. auch W. Krogmann,
PBB 59 [1935], 112 Anm. 1; H. W. J. Kroes,
GRM 40 [1959], 204; Ahd. Wb., a. a. O.;
Schützeichel⁴ a. a. O.). Doch käme man ohne
die Annahme einer Verschreibung aus, wenn
man eiris als einen adverbialen Genitiv von êr
früher betrachtet (so MSD⁴ II, 43; Th. von
Grienberger, ZfdPh. 27 [1895], 434; ders., PBB
45 [1921], 231; G. Roethe, Sitz.ber. d. Pr. Akad.
d. Wiss. 1. Halbbd. [1915], 278: eiris); zu ei für
ê vgl. z. B. eirina, kacheirit (Braune, a. a. O. § 43
Anm. 6). Eine got. airis eher, früher ( êr) ge-
nau entsprechende Form wäre im Ahd. nicht
möglich, weil dem Komparativsuffix got. -is im
Ahd. -ir entspricht.

Allerdings gibt es gegen die Lesung eiris im 1.
Merseb. Zauberspr. neuerdings paläographische
Bedenken: Nach dem Schriftbild gehört das E
nicht zum Haupttext, da das erste i in E-iris ge-
nau in einer Linie über dem o von (Ph)ol (dem
ersten Wort des 2. Merseb. Zauberspr.) steht
P und h sind hier nachgetragen. Auch stimmen
von den sonst in ahd. Hss. nachweisbaren E-
Formen keine zum E des 1. Merseb. Zauberspr.
(R. Schuhmann mündlich).

Information

Volume II, Column 994

Show print version
Citation symbol Citation
Symbol XML file Download (TEI)
Symbol PDF file Download (PDF)

Lemma:
Referenced in: