einknuolîhAWB(?) adj., nur Notker (daz ein-
chnuolicha zeichen ‚insigne miraculum‘): ‚ein-
zigartig‘. Da das Wort an einknuodili ‚außer-
ordentlich‘ (s. d.) anklingt, ist möglicherweise
das Suffix -dil durch -lîh ersetzt worden (so
Lühr, Stud. z. Hildebrandlied 446 Anm. 3).
Wegen des bei Williram (neben becnuodelen)
belegten Verbs becnuodillihhen ‚vernehmbar
machen‘ ist im Fall von einknuolîh auch eine
Ausgangsform *einknuodillîh mit haplologi-
schem Schwund von -dil denkbar. Demgegen-
über geht K. Matzel, Hist. Sprachforsch. 105
(1992), 131 von einem zu dem Verb irknuaen
‚(er)kennen‘ gehörigen Verbaladjektiv *knōja-
> ahd. chnuoi/ chnuoe aus und nimmt an, daß
das Suffix -lîh an die Stelle von -i-/ -ja- getre-
ten ist. Ein Verbaladjektiv chnuoi/ chnuoe ist
jedoch im Althochdeutschen nicht bezeugt.

Ahd. Wb. III, 196; Splett, Ahd. Wb. I, 173. 468;
Schützeichel⁴ 99; Graff IV, 572; Seebold, Germ. st.
Verben 303. Nach Gröger, Ahd. und as. Komp.fuge
§ 129, 7 müßte das Wort einknuotlîh lauten, wobei das
t später ausgefallen ist.