einsamanaAWB f. ō- oder n-St., nur Notker,
Ps.gl. (einsamina): ‚Einheit, Einigkeit, unitas‘.
Die Basis ist ein im Ahd. nicht bezeugtes Adj.
*einsam ‚einig‘; zur Bedeutung ‚zusammen‘
von ein s. eindingida. S. -sam. Nhd. einsam ‚al-
lein, verlassen, öde‘ weicht in der Bedeutung
ab. Es leitet sich von einer nach gemeinsam zu-
stande gekommenen Bildung her, die als Adv.
einsamlîche um 1400, dann in Glossaren des
15. Jh.s vereinzelt auftritt. Die häufige Ver-
wendung bei Luther, insbesondere in seiner Bi-
belübersetzung, führt dazu, daß sich einsam in
seiner heutigen Bedeutung dann rasch durch-
setzt (unter Einfluß von nhd. einsam stehen
nndl. eenzaam, ndän. ensom, nschwed. ensam,
teils anstelle bodenständiger Bildungen wie
aisl. einn saman, später einsamann, einsamall,
nnorw. dial. eismall). — einsamônAWB sw. v. II, nur
Bamb. Glauben u. Beichte (12. Jh.) part.prät.
geinsamot: ‚vereinigen‘. — Ahd. Wb. III, 213
(einsamana: ‚einheitliche Gemeinde‘); Splett,
Ahd. Wb. I, 172. 791; Schützeichel⁴ 100;
Starck-Wells 122; Graff I, 320; Sehrt, Notker-
Gl. 40; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 541 (solita-
rius); Dt. Wb. III, 262 f.; Kluge²¹ 159; Kluge²²
171; Pfeifer, Et. Wb. 341. — Falk-Torp,
Norw.-dän. et. Wb. 192.