einwedar indef.pron., nur in Gl. vom 11. Jh.
an und bei Notker, eintwederAWB nur Bened.b.
Glauben I (12. Jh.): ‚einer von beiden‘ (mhd.
einweder, eintweder, entweder [neben antswe-
der aus *einezweder] pron., konj., nhd. entwe-
der [15., 16. Jh. entweders] konj.; vgl. mndd.
ēntwēder pron., konj.; mndl. anter, antweder
konj.; got. ainƕaþaruh pron.). -t- in dem Beleg
aus dem 12. Jh., in den mhd., nhd., mndd. und
mndl. Formen ist sekundärer Übergangslaut.
Die nhd. zweigliedrige Konjunktion entweder
— oder geht auf den Akk. Sg. n. des Pron. in Fü-
gungen zurück wie: Luther, Matth. 6, 24 ent-
weder, d. h. ‚eines von beiden‘: er wird einen
hassen ... oder wird einem anhangen ... (Be-
haghel, Dt. Syntax III, 169). S. ein, wedar. —
Ahd. Wb. III, 220 ff.; Splett, Ahd. Wb. I, 174.
1076; Schützeichel⁴ 100; Starck-Wells 123. 803;
Graff IV, 1219; Lexer I, 529; Benecke III, 547.

Die Ableitung von spätahd. eintweder usw. aus einem
im Ahd. nicht belegten *einthi[h]uuedar, das mit der
als ēndihwedar gedeuteten Schreibung as. endihueđar
und den mndd. und mndl. Formen gleichgesetzt wird
(Ahd. Wb. als Alternative; Behaghel, a. a. O. I, 383
s. v. deweder), ist nicht möglich (Behaghel, a. a. O. III,
169; Trübners Dt. Wb. II, 206 [s. v. entweder]); → endti².