endiluz
Band II, Spalte 1069
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endiluz m. a-St., nur Gl. 1, 338, 6 (9. Jh.):
Stirn, frons. Das Wort ist wohl ein ursprl.
Kompositum, dessen Bildeweise der von ant-
lutti
, antluzzi Antlitz (s. d.), eigtl. was ge-
genüber der Gestalt oder dem Gesicht [des
Partners] liegt
, entspricht; vgl. got. andaugi
Antlitz, ahd. antlizzi dss. (got. wlits Ausse-
hen, Gestalt, Angesicht
), gr. πρόσωπον dss.
< *προτι-ωπ-ον was gegenüber den Augen,
dem Anblick (des Partners) liegt
(Frisk, Gr. et.
Wb. II, 602 f.). Ist endiluz tatsächlich ebenso
gebildet, so deutet -luz möglicherweise auf ein
urgerm. *-lutta-, vorurgerm. *-ludno- wie
bei ahd. skaz, nuz, roz u. a. (vgl. Schatz, Ahd.
Gr. § 179) ist das -z wohl als Affrikata [ts] zu
interpretieren ( einluzlîcho, ferner *ebanlôt,
einlôt). Der erste Bestandteil ist dann aber
nicht unmittelbar mit ahd. endi Stirn iden-
tisch, sondern weist auf ein urgerm. Adv. *an-
þi oder *anþī entgegen (< vorurgerm.
Lok. Sg. *ánti bzw. Dat. Sg. *ánte? [**Hánti,
**Hánte]?); zur Akzentuierung der Wurzelsil-
be der Fortsetzung von uridg. *ánt-s
[**Hánt-s] Vorderseite, Stirn vgl. z. B. anord.
ann- entgegen (annlit Antlitz); s. R. Lühr,
Mü. Stud. z. Spr.wiss. 38 (1979), 117 ff., beson-
ders 118 f. 138. Ahd. Wb. III, 282; Splett, Ahd.
Wb. I, 183. 577; Starck-Wells 125.

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