ennân
Band II, Spalte 1076
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ennânAWB adv., nur Notker, Bened.b. Glauben
III (12. Jh.): von dort, fort, von da in den
Verbindungen ennân obenan für lat. de summo,
ennân (...) fone von dort her, weg von; von da
an
, ennân hera seither, bislang Var.: Be-
ned.b. Glauben III ennen. Mhd. enne(n),
enne-her, en(t)her adv. von dort her, von jener
Zeit her, bisher
, nhd. dial. schwäb. (veraltet)
enent(her) (mit epenthetischem -t) von früher,
bisher
, bair. ennen von dort her, dorthin,
dort
.

Ahd. Wb. III, 296; Splett, Ahd. Wb. I, 181; Schütz-
eichel⁴ 102; Graff I, 600 f.; Schade 135; Lexer I,
561 f.; Benecke I, 688; Dt. Wb. III, 488. Fischer,
Schwäb. Wb. II, 714; Schmeller, Bayer. Wb.² I, 92.

Von seinem Ausgang her gehört ennân zu ahd.
danân von da, fort, innân (von) innen und
den mit wiederholtem Ausgang (*-an[a] + ân)
gebildeten Formen ûzzenân von außen, sunde-
nân
von Süden (s. d. d.), wobei die Lautung
-ân mit expressiver Dehnung und Schwund des
auslautenden -a aus -ana hervorgegangen sein
dürfte ( dann). Aus den Adverbien danân,
innân, ûzzenân, sundenân scheint ein adverbia-
les Element -nân gewonnen worden zu sein, das
zur Bezeichnung des Ausgangspunktes einer
Richtung verwendet wurde.

Zugrunde liegt eine Variante des die Fern-Dei-
xis bezeichnenden Pronominalstammes jenêr
jener (s. d.), dessen anlautendes j wohl im
Schwachton geschwunden ist; vgl. auch Gl.
2, 642, 65. 768, 56 ena (halb) jenseits (Starck-
Wells 125).

G. Klingenschmitt, in Althochdeutsch I, 174 ff. Für den
j-Schwund in enêr wird in den Handbüchern auf das
Nebeneinander von âmer und jâmer Jammer (s. d.)
verwiesen; vgl. Braune, Ahd. Gr.¹⁴ § 116 Anm. 4: Der
Verlust des j im Obd. ist nicht hinreichend erklärt
.

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