*erdwâl, erdawâl
Band II, Spalte 1124
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*erdwâl, erdawâl m. a-St., nur Gl. 3, 381, 8
(13. Jh., mfrk.): (vom Wasser ausgespülte?)
Vertiefung in der Erde, Graben, hiatus
. Das
zweite Element der Zss., -wâl, das sonst weder
ahd. noch mhd. belegt ist, ist heute in Nord-
deutschland als ein Nordseewort Wahl (auch
Wehl, Wehle) vom Wasser ausgespültes Erd-
loch hinter einem Deiche
bekannt. Zu verglei-
chen sind andfrk. wâl Abgrund, abyssus
(Helten, Aostndfrk. Psalmenfrg. 86, 7567.
110), mndl. wael Pfuhl, Tiefe, vom Wasser
ausgespültes Erdloch hinter einem Deiche
,
nndl. waal dss.; nostfries. wēl, nwestfries.
wiel dss.; ae. wǣl Strudel, Pfuhl, tiefe Stelle
in einem Fluß oder im Meer
, ne. dial. weel
dss.. Auf eine ursprl. weitere Verbreitung des
Wortes im Hochdt. scheint tirol. wal Wasser-
graben, Kanal
zu deuten.

Zur Etymologie von -wâl usw. (zur idg. Wz.
*el- wallen gehörig) wallan.

Ahd. Wb. III, 373; Splett, Ahd. Wb. I, 189. 1055;
Starck-Wells 131; Schade 1080; Dt. Wb. XIII, 533
(Wahl). 1069 (Wal); XIV, 1, 1, 112 f. (Wehl, Wehle);
Schöpf, Tirol. Id. 796; Schatz, Wb. d. tirol. Mdaa.
684; Verdam, Mndl. handwb. 758; Franck, Et. wb. d.
ndl. taal² 766; Suppl. 188; Vries, Ndls. et. wb. 808;
Doornkaat Koolmann, Wb. d. ostfries. Spr. III, 532;
Dijkstra, Friesch Wb. III, 437 f.; Holthausen, Ae. et.
Wb. 380; Bosworth-Toller, AS Dict. 1152 f.; OED²
XX, 83.

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