faldilstuol
Band III, Spalte 29
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faldilstuol m. a-St., nur in Gl. vom 11. Jh.
an; auch faldistuol, nur in Gl. vom 11. Jh. an:
zusammenlegbarer Sitz, (Amts-)Sessel, *falti-
lo (nur pl. faltilones belegt), cathedra, curulis,
fulcrum (Hs. fultrum), volochtetra, sella
(vgl.
Diefenbach, Gl. lat.-germ. 224 [faltilones, vo-
lochtetra]. 250 [fulcrum]) Var.: u-, v-; -lt-;
-el-. S. faldan, -il, stuol. Die ersten Bestand-
teile sind wohl Substantive: faldil- ist eine l-
Ableitung zu faldan (s. Wilmanns, Dt. Gr. II
§ 207 und vgl. ahd. wentil- in wentilstein, -mê-
ri, -sêo; Adjektive kommen hier kaum in Fra-
ge, denn die adj. l-Ableitungen gehen gewöhn-
lich auf -al aus; vgl. Wilmanns, a. a. O. § 321);
faldi- ist wohl ein ja-St. Es handelt sich viel-
leicht um appositionelle Komposita (Wil-
manns, a. a. O. § 399, S. 536) wie ahd. ahorn-
boum oder gomman Mann (ein Mensch, der
ein männliches Wesen ist
). Ein faldi(l)stuol
war also ein Stuhl, der ein faltbares Gerät
war
. Später wurden diese Zss. möglicherweise
als Adjektivkomposita verstanden. Aus afrk.
(andfrk.?) *faldistōl entlehnt sind mlat. falde-
stolium, faldistorium und afrz. faudesteuil, fau-
deteuil u. ä., nfrz. fauteuil (vgl. Wartburg, Frz.
et. Wb. XV, 2, 103 f.). faldilturi, -tura f. i-
(später auch ō-)St., nur in Gl. vom 12. Jh. an:
Flügeltür, valvae, bifores. S. turi. Zur Bildung
s. faldilstuol. Ahd. Wb. III, 537 f.; Splett,
Ahd. Wb. I, 200. 956. 1035; Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 243; Starck-Wells 138; Schützeichel,
Glossenwortschatz III, 34 f.

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