filla¹
Band III, Spalte 225
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filla¹AWB f. ō-, ōn-St., seit Ende des 8. Jh.s in
Gl., Bened.regel, Notker, Physiol.: Geißel,
Peitsche, Riemen, Geißelung, Züchtigung, fla-
gellum, flagrum, verber
Var.: u-, v-; Notker,
W. Ps. 104, 5 philli. Mhd. ville st.f.

Ahd. Wb. III, 820 f.; Splett, Ahd. Wb. I, 220; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 261; Schützeichel⁵ 133; Starck-Wells
151; Schützeichel, Glossenwortschatz III, 151; See-
bold, ChWdW8 124; Graff III, 471; Schade 194; Le-
xer III, 350; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 267 (flagel-
lum). 268 (flagrum). 701 (verber).

In den anderen germ. Sprachen gibt es keine Entspre-
chungen.

Im Ahd. liegt ein Verbalabstraktum vom Ver-
bum ahd. fillen schlagen, geißeln, züchtigen,
abhäuten, (Haut) abziehen
(s. d.) vor, das auch
als Gegenstandsbezeichnung verwendet wurde.

Für das Adj. mlat. felo (9. Jh.), aus dem italien. fello,
afrz., prov. fel grausam, gottlos, treulos stammen
(von denen wiederum italien. fellone, aspan. fel[l]on
großer Bösewicht, italien., aspan. fellonia, prov. fel-
nia, feunia Ruchlosigkeit, frz. félonie, nspan. felonia
Lehensfrevel abgeleitet sind), wird zu Recht Entleh-
nung aus sonst nicht belegtem germ. *fillo Schinder,
Peitscher
angenommen, einem vom Verb fillen gebil-
deten Nomen agentis mit dem Suffix *-an-. Aus dem
Rom. stammen engl. fell grausam, mndl. fel böse,
nndl. fel heftig, grausam, bret. fall böse und kymr.
ffel verschlagen, listig.

Diez, Et. Wb. d. rom. Spr.⁵ 136; Körting, Lat.-rom.
Wb.³ Nr. 3758; Meyer-Lübke, Rom. et. Wb.³ Nr.
3304; Wartburg, Frz. et. Wb. XV, 123 ff.; Mackel,
Germ. Elemente 98; Thurneysen, Keltoromanisches 59.

S. auch fel.

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