gâcheila
Band IV, Spalte 13
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gâcheila f. ō- oder n-St. (nur der
Nom.Sg. ist überliefert), in Gl. vom 11. bis
zum 14. Jh.: Schafgarbe; ambrosia, prunel-
la, consolida maior, centimorbia, symphyta

(Achillea Millefolium L.). Das Subst., ein aus
der Fügung gâhi heilen schnell heilen ab-
geleitetes Femininum, ist im Ahd. nicht nur
für die Schafgarbe verwendet worden, son-
dern auch für andere Heilpflanzen wie Bein-
well
oder Braunelle. Mhd. gachel, gahel
Schafgarbe; supercilium Veneris (auch
Klee; trifolium), älteres nhd. gachheil n.
Schafgarbe. Eine andere Bildung ist nhd.
Gauchheil Anagallis L.. Das Vorderglied
setzt ahd. gouh, gauh, mhd. gouch Tor,
Narr
(neben Kuckuck) fort. Die Pflanze
galt in der Volksmedizin als Mittel zur Be-
handlung von Geisteskrankheiten.

Bereits Hildegard von Bingen (Physica 1,
113) beschreibt die Anwendung der zu den
Korbblütengewächsen gehörenden gâcheila
als blutstillendes, entzündungshemmendes
und fiebersenkendes Heilmittel.

Ahd. Wb. 4, 21; Splett, Ahd. Wb. 1, 279. 369; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 352; Schützeichel⁶ 126; Starck-Wells
188. 813; Schützeichel, Glossenwortschatz 3, 370;
Lexer 1, 722. 725; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 37 (am-
brosia). 98 (centimorbia). 139 (consolida). 537 (pru-
nella). 650 (symphyta); Dt. Wb. 4, 1127; Kluge²¹ 236.
A. Holder, ZDM 9 (1907), 211. Marzell [194358]
2000: 1, 82. 87 f. 253; Sauerhoff 2003/04: 48.

Der ahd. Pflanzenbezeichnung entspricht
mndd. gāhēile Schafgarbe.

Lasch-Borchling, Mndd. Handwb. 2, 1, 4; Schiller-
Lübben, Mndd. Wb. 2, 6.

S. gâhi¹, heil.

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