gangî ? oder *gungî ? f. īn-St. (? Ver-
balabstraktum; vgl. Braune-Reiffenstein
2004: § 230 f.), nur dat.pl. gangin Gl.
2,381,18 (letztes Viertel des 9. Jh.s):
‚Zögern, Zaudern; cunctatio‘. Das Wort ist
wohl lautsymbolischen Ursprungs. Weiteres
→ gungida. Nach Ahd. Wb. 4, 478 ist gangin
für *gungin verschrieben, aber bei solchen
Wörtern kommt oft Vokalvariation vor; ne-
ben einem von gungida vorausgesetzten
Verb *gungen (→ gungida) hat es vielleicht
ein Verb *gangen gegeben. Zum fehlenden
Umlaut in gangin vgl. bige ngida in dersel-
ben Hs. (2,530,17) und s. Braune-Reiffen-
stein, a. a. O. § 26 Anm. 1. — Ahd. Wb. 4,
a. a. O.; Splett, Ahd. Wb. 1, 322 (gung?);
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 448 (gungi); Starck-
Wells 190 (s. v. gang ‚gressus‘!); Schützei-
chel, Glossenwortschatz 3, 386 (gang).