genaz n. a-St., nur in Gl., seit dem
9. Jh.: ‚Arbeits- und Wohnraum der Frauen,
gynaeceum‘ 〈Var.: genuz, -oz, -iz, -ez, gi-
nuz〉. Das Wort ist aus mlat. genecium ‚Ge-
bäude eines Fronhofs, in dem die Frauen le-
ben und arbeiten, Weberei‘ entlehnt. — Mhd.
genez st. n. ‚Frauengemach, Webstube der
Frauen‘.
Ahd. Wb. 4, 214; Splett, Ahd. Wb. 1, 1217; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 365; Schützeichel⁶ 132; Starck-Wells
197. 848; Schützeichel, Glossenwortschatz 3, 436 f.;
Graff 4, 217; Lexer 1, 857; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb.
296 (gynaeceum). — H. Naumann, ZDA 64 (1927), 78;
H. Butzmann, PBB 86 (Halle, 1964), 392.
Mlat. genecium, klass. lat. gynaecēum n. ‚in-
nerer Teil des Hauses, wo die Frauen woh-
nen, Weberei, Spinnerei‘ wiederum ist aus
gr. γυναικεῖον n. ‚Frauenwohnung, Frauen-
stube‘, einer Substantivierung von adj.
γυναικεῖος ‚den Frauen eigen, die Frauen be-
treffend‘, übernommen. Basis des Adj. ist
das Fem. gr. γυνή, gen.sg. γυναικός ‚Frau‘.
Ernout-Meillet, Dict. ét. lat.⁴ 286; Thes. ling. lat. 6, 2,
2382; Niermeyer, Med. Lat. lex.² 1, 613; Du Cange² 4,
52. 144—146. — Georges 1913: 1, 2967.