gerên
Volume IV, Column 171
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[gerênAWB sw. v. III (?); der Ansatz eines
ēn-Verbs (Ahd. Wb. 4, 221; Splett, Ahd. Wb.
1, 298; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 366; Schütz-
eichel⁶ 133; ders., Glossenwortschatz 3, 440)
ist sehr zweifelhaft (vgl. Raven 196367: 2,
52 f.; Sehrt-Legner 1955: 220; Sehrt 1962:
73; Starck-Wells 198). Es handelt sich eher
um ein ōn-Verb ( gerôn) mit Schwächung
des -ō- zu -e- (-ǝ-) nach kurzer Wurzelsilbe,
zuerst im Prät., wo das -ō- zwischen Haupt-
und Nebenton völlig unbetont wurde; vgl. A.
L. Lloyd, JEGP 60 (1961), 91 ff.

Wie bei den anderen Verben dieser Gruppe
kommen die meisten Belege mit -e- bei Not-
ker vor alle im Prät. Nur in späteren Hss.
des 11. und 12. Jh.s, als eine allgemeine
Schwächung von unbetonten Vokalen be-
gonnen hat, kommen präs. Formen vor: meh-
rere Belege in Npw (wo sowohl ōn- als auch
ēn-Verben ein Gemisch von -o- und -e- auf-
weisen; vgl. Heinzel 1875 f.: 127 ff.), einmal
in Prs A (11. Jh.): keren inf., StD 162,19
(vgl. dienetist zu dionôn 156,15), einmal mit
-i- Gl. 1,608,30: gerist 2.sg.präs. (vgl. prät.
chrazzitin zu krazzôn 614,18). Zweimal er-
scheint -a- in Hss. des 11. Jh.s (einmal DH
gerade prät., einmal Gl. 2,475,34 gerant
part.präs.), das sonst (z. B. bei O) von -ē-
oder -ō- geschwächt sein kann (vgl. Lloyd,
JEGP 63 [1964], 691 f.)]

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