gihurzen
Band IV, Spalte 1287
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gihurzenAWB sw. v. I, nur Gl. 1,579,33
(Clm. 22201, 12. Jh.): niederstoßen(?); cur-
vare
(zu Eccli. 33, 27: iugum et lorum cur-
vant collum durum). Andere Hss. haben gi-
weichen
(s. d.), aber der Schreiber dieser Hs.
hat die Glossen der Vorlage durch seiner
Meinung nach bessere Übersetzungen
er-
setzt (A. Quak, in Bergmann 1987: 576 ff.;
vgl. Matzel 1957: 18. 22. 48; StSGl 5, 420).
Man beugt dem Diener den Nacken, indem
man ihn niederstößt, -drückt. Das Wort ist
also eine perfektive Form von mhd. hurzen <
*hurtezen, Intensivum von hurten stoßen
(Lexer 1, 1398 f.), einem Lehnwort aus afrz.
hurter (nfrz. heurter) stoßen. Zur Bildung
-azzen.

Ahd. Wb. 4, 1412 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 416; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 402; Schützeichel⁶ 172; Starck-Wells
295; Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 468; Dt. Wb.
5, 1972; Kluge²¹ 322 (s. v. hurtig); Kluge²⁴ s. v. hur-
tig; Pfeifer, Et. Wb.² 565 (s. v. hurtig).

Zu einer möglichen Etym. von afrz. hurter vgl. Ga-
millscheg 1969: 524 (s. v. heurt); Wartburg, Frz. et.
Wb. 16, 271 ff. (aus frk. *hūrt mit Metathese zu aisl.
hrútr Widder [Pokorny 576], also urspr. mit den
Hörnern stoßen wie ein Widder
).

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