gotesvergezze
Band IV, Spalte 542
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gotesvergezze mhd. st. f.(?), gotver-
gezze
st. f.(?); gotesvergezzene, gotvergez-
zene
mhd. sw. f.(?), nur in Gl. des 13. und
14. Jh.s: Andorn; marrubium, prassium
(Marrubium vulgare L.); Schwarze Taub-
nessel; marrubium nigrum
(Ballota nigra
L.). Bei Ballota nigra soll sich der dt. Pflan-
zenname auf den unangenehmen Geruch be-
ziehen, aber bei Marrubium vulgare ist die
Motivierung unklar (vgl. Marzell [194358]
2000: 1, 536 f.; 3, 58 ff., bes. 60 f.: [viell.]
bezieht sich der N. darauf, daß der Andorn
vielfach zu Zaubereien, zauberischen Kuren
usw. benutzt wurde
S. 61). Einmal wurde
die Bez. gotisuorgezze offenbar auf den
Schwarzen Nachtschatten; morella (Sola-
num nigrum L.) übertragen, vielleicht weil
die Beeren für giftig gehalten wurden (vgl.
Marzell, a. a. O. 4, 362 ff., bes. 365 f.:
Teufelskraut usw.). S. got, firgezzan.

Ahd. Wb. 4, 365 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 303. 314;
Schützeichel⁶ 137; Starck-Wells 235; Schützeichel,
Glossenwortschatz 4, 8; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 395
(marrubium). 413 (morella). 517 (prassium); Dt. Wb.
8, 1422 f.

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