hâligo
Band IV, Spalte 768
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hâligo adv., nur Gl. 2,503,1: haligo .
latenter (Einsiedeln, StiftsB Cod. 316,
11. Jh., obd.; Zürich, ZB Ms. Car. C 164,
11. Jh.?, obd.): heimlich; latenter. Das
Adv. ist nicht weiter fortgesetzt. Das zu-
grunde liegende Adj. ist erst in mhd. hëlec
heimlich belegt, dessen Ableitungsbasis in
mhd. hêle, hæl(e) heimlich vorliegt.

Ahd. Wb. 4, 629; Splett, Ahd. Wb. 1, 378; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 509; Schützeichel⁶ 147; Starck-Wells
250; Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 129; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 129. 1008; Graff 4, 844;
Lexer 1, 1148. 1228; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 368
(latens).

Ahd. hâligo steht im Germ. allein. Es handelt
sich um eine Adv.-Bildung auf ahd. -o < ur-
germ. *-ōþ/đ (eigtl. urspr. Abl.-Endung uridg.
*-o-ed/t; zur Bildung vgl. Braune-
Reiffenstein 2004: § 267; zur Endung Meier-
Brügger 2002: 200). Ableitungsgrundlage ist
das Adj. urgerm. *χēlia- heimlich (mögli-
cherweise fortgesetzt in ae. hælig unzuver-
lässig
, falls dies nicht zu ahd. hâli glatt
[s. d.] zu stellen ist), eine Ableitung mit dem
Denominalia bildenden Suffix urgerm.
*-ia- (zum Suffix vgl. Krahe-Meid 1969: 3,
§ 144) von urgerm. *χēli- verhehlend, ver-
borgen
. Das Adj. ist lediglich (zum Mhd.
s. o.) in ae. -hǣle (nur in onhǣle verborgen,
geheim
) und mndl. hael verborgen, heim-
lich
fortgesetzt (vgl. die Adv.-Bildung
hâlingûn im geheimen).

Urgerm. *χēli- ist ein Verbaladj. auf *-i- (zur
Dehnstufe vgl. Krahe-Meid 1969: 3, § 70, 2)
vom Verb urgerm. *χele/a- verbergen (
helan).

Seebold, Germ. st. Verben 252 f.; Heidermanns, Et. Wb.
d. germ. Primäradj. 289; Verwijs-Verdam, Mndl. wb. 3,
8; Holthausen, Ae. et. Wb. 145; Bosworth-Toller, AS
Dict. 753 f. KS Matzel 1990: 128.

S. hâlingûn.

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