horngibruoder m. kons. St., T, O: ‚Le-
prakranker; leprosus‘. Determinativkomp.
aus horn (s. d.) und kollektivem gibruoder
(s. d.). Im Frühmittelalter lebten an Lepra
Erkrankte streng getrennt von Gesunden in
Bruderschaften zusammen. Ihr Kommen
mußten sie mit Hörnern, später Klappern,
kundtun (vgl. Heyne 1899—1908: 3, 150 f.;
Riecke 2004: 358 f.). — hôrnissida f. ō-St.,
Gl. 2,553,57 (Zeit unbekannt): ‚Gehör; mea-
tus aurium‘. Ableitung von der Verbalwz.
des sw. v. I hôren (s. d.). S. -nissida. — Ahd.
Wb. 4, 1261; Splett, Ahd. Wb. 1, 111. 401;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 561 f.; Schützeichel⁶
166; Starck-Wells 285; Schützeichel, Glos-
senwortschatz 4, 390.