hûchila f. ō(n)-St., nur in Gl. 3,458,4 (2
Hss., beide 11. Jh., mfrk.). 464,34 (Zeit un-
bekannt, bair.): ‚Eule; lucifuga, (filex)‘
〈Var.: -ela〉. Das lat. Lemma filex (eigtl.
‚Farnkraut‘) ist nicht sicher zu deuten. Am
ehesten handelt es sich mit Suolahti [1909]
2000: 315 um eine Verschreibung für strix
‚Ohreule‘. Hypothetisch bleibt E. Schwent-
ner, PBB 57 (1933), 423, da er filex als Fehl-
graphie für fibex, vibix ‚Strieme, Schwiele‘
auffaßt, das Synonym zu einem im Original
ausgefallenen lat. striga ‚Strich, Zeltreihe,
Streifen Land‘, aber auch ‚Eule‘ sei; doch ist
striga nur in der übertragenen Bedeutung ‚al-
te Hexe‘ belegt (s. Georges 1913: 2, 2822.
2923 f. strix ‚Ohreneule‘ [berüchtigter
Nachtvogel, der kleinen Kindern Unglück
brachte, folglich Art Harpyie]).
Das nur ahd. belegte Subst. hûchila ist eine
Ableitung von hûh ‚Uhu‘ mit dem Suffix
-ila- in diminutiver Funktion. Die Eule ist
gegenüber dem Uhu das kleinere Tier.
Ahd. Wb. 4, 1340; Splett, Ahd. Wb. 1, 409; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 567; Schützeichel⁶ 169; Starck-Wells 290;
Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 426; Bergmann-
Stricker, Katalog Nr. 52. 604. 752; Diefenbach, Gl. lat.-
germ. 235 (filix). — Suolahti [1909] 2000: 315 f.; Neuß
1973: 105 f.
S. hûh.