halb²
Band IV, Spalte 756
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halb² m. a/i-St., seit dem 9. Jh. in Gl.:
Griff, (Axt-)Stiel; manubrium Var.: halp,
halap. Aus den Belegen (nur nom./dat.sg.)
geht die Stammklasse nicht eindeutig hervor.
Mhd. halp, help (-b-) st. m. Stiel, nhd.
Helb m./n. Stiel, Griff an Axt und Beil.

Ahd. Wb. 4, 612; Splett, Ahd. Wb. 1, 341; Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 507; Schützeichel⁶ 146; Starck-Wells 248;
Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 120 f.; Graff 4, 891;
Lexer 1, 1151; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 393 (manu-
brium); Dt. Wb. 10, 930; Kluge²¹ 303 (s. v. Helm²);
Kluge²⁴ s. v. Helm²; Pfeifer, Et. Wb.² 499 (s. v. Halfter).

Ahd. halb < urgerm. *χala/i- hat in den an-
deren germ. Sprachen keine Entsprechungen.
Innerhalb des Germ. ist das Wort verwandt
mit der Gruppe um ahd. halftra Halfter,
Gurt, Gürtel
(s. d.) und halm² (Axt-)Stiel,
Schaft
(s. d.).

Fick 3 (Germ.)⁴ 85.

Urgerm. *χala/i- < vorurgerm. *kolpó/í-
woran man seine Hand legt ist am besten
mit D. Q. Adams (HS 102 [1989], 242 f.) zu
einer sekundären Wurzel *kelp- zu stellen,
die mit Vollstufe II zur uridg. Verbalwz.
*klep- Hand an etwas legen gehört.

Das Verb uridg. *klep- ist fortgesetzt in: gr.
κλέπτω stehle, hintergehe (mit sekundärer
Umbildung zum e/o-Verb), lat. clepere
(heimlich) stehlen, got. hlifan stehlen,
toch. B (Konj.) kälpyi- stehlen (*klép-e/o-).

Walde-Pokorny 2, 595; Pokorny 926; LIV² 363 f.; Frisk,
Gr. et. Wb. 1, 870 f.; Chantraine, Dict. ét. gr. 541 f.;
Walde-Hofmann, Lat. et. Wb. 1, 232; Ernout-Meillet,
Dict. ét. lat.⁴ 127; Adams, Dict. of Toch. B 175 f.
Feist, Vgl. Wb. d. got. Spr. 263; Lehmann, Gothic Et.
Dict. H-80.

S. halftra.

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