hartburiAWB m. ja-St., nur in Gl. 1,207,12
(Sam) und 2,316,34: (nom.sg.) hartpuri .
magistratus: ‚Obrigkeit, Amtsperson; ma-
gistratus‘.
Ahd. Wb. 4, 731 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 359; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 520; Schützeichel⁶ 150; Starck-Wells 257;
Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 186; Graff 3, 167; 4,
1023. — Splett 1976: 293.
In den anderen germ. Sprachen entspricht le-
diglich as. hardburi ‚Obrigkeit‘: < urgerm.
*χazđauri̯a-, ein Komp. aus urgerm.
*χazđa- ‚Haar‘ (→ haro) und *-uri̯a- ‚Trä-
ger‘, eine Ableitung mit dem u. a. Nomina
agentis bildenden Suffix urgerm. *-i̯a- (Kra-
he-Meid 1969: 3, § 71) zum sw. Verb ur-
germ. *uri̯e/a- ‚aufheben, emporheben‘ (→
burien).
Es liegt offenbar eine alte Bezeichnung eines
germ. Anführers mit einer besonderen Haar-
tracht vor, vgl. Tac., germ. 38, 2: apud Sue-
vos usque ad canitiem horrentem capillum
retro sequuntur ac saepe in ipso vertice reli-
gatur. principes et ornatiorem habent ‚bei
den Sueben kämmt man, bis es ergraut ist,
das sich sträubende Haar zurück, und oft
wird es hinten genau auf dem Scheitel hoch-
gebunden. Die Anführer tragen es sogar
noch kunstvoller‘.
Fick 3 (Germ.)⁴ 86; Holthausen, As. Wb. 31; Sehrt, Wb.
z. Hel.² 220 f.; Berr, Et. Gl. to Hel. 177. — E. Karg-
Gasterstädt, PBB 65 (1942), 212 f.; Splett 1979: 108 f.