heia²AWB f. ō(n)-St., seit dem 11. Jh. in Gl.:
‚Sturmbock, Rammbock; aries‘. — Mhd.
hei(e) st./sw. f. ‚Sturmbock, Rammbock‘,
nhd. veralt. Heie f. ‚Schlägel, hölzerner
Hammer‘.
Ahd. Wb. 4, 800; Splett, Ahd. Wb. 1, 1219; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 525; Schützeichel⁶ 152; Starck-Wells
261; Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 226; Lexer 1,
1209; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 53 (aries); Dt. Wb.
10, 812 f.
Das Wort hat lediglich in mndl. heie f.
‚Schlagholz‘ (davon abgeleitet mndl., nndl.
heien ‚stampfen, feststoßen‘) eine Entspre-
chung: < urgerm. *χai̯i̯ō(n)-.
Aus dem Ndl. entlehnt sind afrz., nfrz. hie
‚Gewalt, Ramme‘ und nfrz. hier ‚mit einem
Holzhammer schlagen‘.
Fick 3 (Germ.)⁴ 63 f.; Verwijs-Verdam, Mndl. wb. 3,
259; Franck, Et. wb. d. ndl. taal² 241; Suppl. 68;
Vries, Ndls. et. wb. 246; Et. wb. Ndl. F-Ka 404. —
Körting, Lat.-rom. Wb.³ Nr. 4570; Meyer-Lübke,
Rom. et. Wb.³ Nr. 4129a; Wartburg, Frz. et. Wb. 16,
189.
Urgerm. *χai̯i̯ō(n)- hat keine gesicherte
Etymologie. Semantisch naheliegend ist die
Verbindung mit der Verbalwurzel uridg.
*kh₂ei̯d(h)- ‚schlagen‘, fortgesetzt in lat. cae-
dere ‚hauen, schlagen, fällen‘. Jedoch muß
man bei diesem Anschluß annehmen, daß
uridg. *kh₂ei̯d(h)- eine Erweiterung einer ur-
sprünglichen Wurzel **kh₂ei̯- ist, die keine
weiteren Spuren hinterlassen hat; wegen der
Verschärfung im Germ. wäre zudem eine
Wurzel *kh₂ei̯H- zu postulieren.
Walde-Pokorny 2, 538; Pokorny 917; LIV² 360; Wal-
de-Hofmann, Lat. et. Wb. 1, 129; Ernout-Meillet,
Dict. ét. lat.⁴ 82 f.; de Vaan 2008: 79 f. — Hill 2003:
239 ff.