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Band IV, Spalte 1028
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hinnAWB adv., seit dem 9. Jh.: von hier,
von dieser Stelle (weg), hinweg, von jetzt
(an), hinfort, hieraus, hinaus, -durch, daher,
deshalb, vorüber, vorbei; deinde, de his cau-
sis, ex his, hinc
geschrieben nur hinan; der
Ansatz hinân ist wegen danân (s. u.) gerecht-
fertigt; auch mit Adverbien: hinn anawer-
tes, hinn bî des von jetzt an; amodo, ex
hoc
, hinn dara dorthin, darauf hin, hinn
ford von nun an; ex hoc, hinn frammort
von hier und jetzt an, im folgenden; dehinc,
hinn furi von nun an, in Zukunft, hinn
hina von jetzt an, hinn ûz hinaus, dann
hinn von da an, seitdem, fona hinn von
jetzt an; adhuc
. Mhd. hinnen, hinn(e),
hinnân adv. von hier fort, von hinnen, von
jetzt
, nhd. hinnen adv. von hier. Das in den
älteren Sprachstufen noch temporal verwen-
dete Adv. (von jetzt an) tritt im Mhd. oft,
im Nhd. regelmäßig in der verdeutlichenden
präpositionalen Fügung von hinnen auf (vgl.
dannen). Seit dem 19. Jh. schwindet es aus
dem lebendigen Sprachgebrauch.

Ahd. Wb. 4, 1106 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 388; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 548; Schützeichel⁶ 161; Starck-Wells
276; Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 322; Seebold,
ChWdW8 162; Graff 4, 700 f.; Lexer 1, 1300; Götz,
Lat.-ahd.-nhd. Wb. 14 (adhuc). 38 (amodo). 95 (de his
causis). 178 (dehinc). 179 (deinde). 233 (ex his, ex hoc).
303 (hinc); Dt. Wb. 10, 1458 ff.; Kluge²¹ 309; Kluge²⁴
s. v.; Pfeifer, Et. Wb.² 541 f.

Ahd. hinn entsprechen die Adverbien: as. hi-
nan von hier weg, von nun an, weiter, fer-
ner
, mndd. henne(n), hi(n)ne(n) hinweg, da-
hin, fort
; mndl. hēnen von hier, von jetzt an,
nndl. henen; ae. hionon, heonan hinnen, von
hier (an)
, me. henne, hennes (mit adverbialem
Suffix -s) von hier, von dieser Zeit an, ne.
hence von hier, von diesem Zeitpunkt an, da-
her
: < urgerm. *χinē-ne. Die Basis bildet der
Instr. urgerm. *χinē von dieser Stelle, von
hier an
, der mit dem lokativischen Suffix
*-ne erweitert ist; s. hina. Während im Ahd.,
As., Mndl., Ae. und teilweise im Mndd. der
auslautende Vokal in der dreisilbigen Laut-
form synkopiert ist, ist im Me. wie zum Teil
im Mndd. Synkope des Mittelsilbenvokals
eingetreten. Formen wie mhd. hinnen, mndd.
hennen, hinnen haben -nn- von hinne, aus
synkopiertem hinana (s. d.).

Zu ahd. hinn stellen sich ahd. dann von
da, fort, von dannen
, innn (von) innen
(s.dd.); Bildungen mit wiederholtem Aus-
gang -an-ân (< *an[a] + ān) sind ûzzenân
von außen, sundenân von Süden (s.dd.).
Wie bei dann erklärt sich ā in hinân wohl
als expressive Dehnung des zweiten a in
hin(a)na (s. d.), weshalb das auslautende -a
apokopiert wurde (G. Schmidt 1962: 117).

Fick 3 (Germ.)⁴ 87; Holthausen, As. Wb. 34; Sehrt, Wb.
z. Hel.² 259; Berr, Et. Gl. to Hel. 191; Wadstein, Kl. as.
Spr.denkm. 192; Lasch-Borchling, Mndd. Handwb. 2, 1,
272 f.; Verwijs-Verdam, Mndl. wb. 3, 329 f.; Franck, Et.
wb. d. ndl. taal² 238; Vries, Ndls. et. wb. 242; Et. wb.
Ndl. F-Ka 397; Holthausen, Ae. et. Wb. 160; Bosworth-
Toller, AS Dict. 530; Suppl. 534; ME Dict. s. v.; OED²
s. v.

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