hopfo
Band IV, Spalte 1133
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hopfo m. n-St., seit dem 11. Jh. in zahl-
reichen Gl.: Hopfen; humulus, lupulus, stel-
labium, thymallus, viticella
Var.: -ppf-,
-pph-, -ph-, -pp-; -e (Humulus lupulus L.).
Mhd. hopfe sw. m. Hopfen, nhd. Hopfen m.
zur Familie der Hanfgewächse gehörende
rechtswindende Kletterpflanze, deren weibli-
che zapfenförmige Blütenstände zur Berei-
tung von Bier verwendet werden
, in der
sprichwörtlichen Wendung bei/an jemandem
ist Hopfen und Malz verloren jemand ist
unverbesserlich, alle Mühe ist vergeblich
.

Ahd. Wb. 4, 1238 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 400; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 561; Schützeichel⁶ 166; Starck-Wells
284; Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 387 f.; Graff 4,
382; Lexer 1, 1336 f.; Dt. Wb. 10, 1795; Kluge²¹ 316;
Kluge²⁴ s. v.; Pfeifer, Et. Wb.² 554 f. Marzell [1943
58] 2000: 2, 903 f.; Bertsch-Bertsch 1949: 234239;
Sauerhoff 2003/04: 313 ff.; LMA 5, 123; DRW 5,
1542; RGA² 15, 111113; Röhrich 2004: 2, 736 f.

Das Subst. ist auf das Westgerm. beschränkt:
as. -hoppo (in veldhoppo sw. m. Feldhopfen,
Hartheu
), mndd. hoppe, hoppen m. Hopfen,
sprichwörtlich dār is vorlōren hoppe unde
molt (s. o.); mndl. hoppe, huppe, hop f. Hop-
fen, Fruchtkegel des Hopfens
, nndl. hop
dss.; nfries. hop, hoppe Hopfen. Im 15. Jh.
wurde das Wort aus dem Mndl. ins Englische
entlehnt (die Pflanze selbst soll in Südengland
um 1520 aus Flandern eingeführt worden
sein): me. hoppe, hope Hopfen, ne. hop
Hopfen, Hopfenblüten: < urgerm. *χuppan-.

Fick 3 (Germ.)⁴ 94 f. 470; Holthausen, As. Wb. 19;
Wadstein, Kl. as. Spr.denkm. 112. 238; Lasch-
Borchling, Mndd. Handwb. 2, 1, 352; Schiller-Lübben,
Mndd. Wb. 2, 299; Verwijs-Verdam, Mndl. wb. 3, 586;
Franck, Et. wb. d. ndl. taal² 262; Suppl. 73; Vries, Ndls.
et. wb. 267; Et. wb. Ndl. F-Ka 458; Fryske wb. 9, 94;
Doornkaat Koolman, Wb. d. ostfries. Spr. 2, 104;
Dijkstra, Friesch Wb. 1, 537; ME Dict. s. v.; OED² s. v.

Mlat. hupa Hopfen (für *huppa) ist aus dem
Germ. entlehnt. Aus dem Mndl. wurde das
Wort ins Gallorom. übernommen. Es begegnet
in den Ableitungen mfrz. houppier Bierfaß,
Gefäß zum Aufbewahren von Bier
, apiken.
houppenbier Starkbier aus Hopfen. Die glei-
che Entlehnungsbasis hat auch breton. houpez
Hopfen, wobei Vermittlung durch das Engl.
anzunehmen ist.

Das Benennungsmotiv für urgerm. *χuppan-
Hopfen sind wohl die zapfenähnlichen weib-
lichen Blütenstände, die für das Bierbrauen al-
lein verwendet wurden. Das Wort gehört
demnach zu nnorw. mdartl. hupp Quaste (so
schon von Friesen 1897: 48; anders Kluge²⁴
s. v.: Herkunft unklar; OED² s. v.: origin ob-
scure), nhd. mdartl. schweiz. hupp(en) m. bu-
schige Quaste
. Als Kontinuante des sw.
Stamms der n-Flexion ist die Doppeltenuis in
*χuppan- lautgesetzlich aus *-n- entstanden.
Die vorausgehende Wz. *χu- gilt als s-lose
Variante von urgerm. *sk- (< vorurgerm.
*skbh- mit der Grundbedeutung Gewölbtes,
Klumpiges
?), die in aisl. skúfr m. Quaste,
Büschel
, fär. skúvur Quaste, nnorw. skūv m.
Quaste, Troddel fortgesetzt ist (vgl. Lühr
1988: 234; Southern 1999: 198).

Walde-Pokorny 1, 373; 2, 555; Pokorny 956; Niermey-
er, Med. Lat. lex.² 1, 661; Du Cange² 4, 266; Körting,
Lat.-rom. Wb.³ Nr. 4609. 4612; Meyer-Lübke, Rom. et.
Wb.³ Nr. 4175; Wartburg, Frz. et. Wb. 16, 225 ff.

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