hopfo m. n-St., seit dem 11. Jh. in zahl-
reichen Gl.: ‚Hopfen; humulus, lupulus, stel-
labium, thymallus, viticella‘ 〈Var.: -ppf-,
-pph-, -ph-, -pp-; -e〉 (Humulus lupulus L.). —
Mhd. hopfe sw. m. ‚Hopfen‘, nhd. Hopfen m.
‚zur Familie der Hanfgewächse gehörende
rechtswindende Kletterpflanze, deren weibli-
che zapfenförmige Blütenstände zur Berei-
tung von Bier verwendet werden‘, in der
sprichwörtlichen Wendung bei/an jemandem
ist Hopfen und Malz verloren ‚jemand ist
unverbesserlich, alle Mühe ist vergeblich‘.
Ahd. Wb. 4, 1238 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 400; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 561; Schützeichel⁶ 166; Starck-Wells
284; Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 387 f.; Graff 4,
382; Lexer 1, 1336 f.; Dt. Wb. 10, 1795; Kluge²¹ 316;
Kluge²⁴ s. v.; Pfeifer, Et. Wb.² 554 f. — Marzell [1943—
58] 2000: 2, 903 f.; Bertsch-Bertsch 1949: 234—239;
Sauerhoff 2003/04: 313 ff.; LMA 5, 123; DRW 5,
1542; RGA² 15, 111—113; Röhrich 2004: 2, 736 f.
Das Subst. ist auf das Westgerm. beschränkt:
as. -hoppo (in veldhoppo sw. m. ‚Feldhopfen,
Hartheu‘), mndd. hoppe, hoppen m. ‚Hopfen‘,
sprichwörtlich dār is vorlōren hoppe unde
molt (s. o.); mndl. hoppe, huppe, hop f. ‚Hop-
fen, Fruchtkegel des Hopfens‘, nndl. hop
‚dss.‘; nfries. hop, hoppe ‚Hopfen‘. Im 15. Jh.
wurde das Wort aus dem Mndl. ins Englische
entlehnt (die Pflanze selbst soll in Südengland
um 1520 aus Flandern eingeführt worden
sein): me. hoppe, hope ‚Hopfen‘, ne. hop
‚Hopfen, Hopfenblüten‘: < urgerm. *χuppan-.
Fick 3 (Germ.)⁴ 94 f. 470; Holthausen, As. Wb. 19;
Wadstein, Kl. as. Spr.denkm. 112. 238; Lasch-
Borchling, Mndd. Handwb. 2, 1, 352; Schiller-Lübben,
Mndd. Wb. 2, 299; Verwijs-Verdam, Mndl. wb. 3, 586;
Franck, Et. wb. d. ndl. taal² 262; Suppl. 73; Vries, Ndls.
et. wb. 267; Et. wb. Ndl. F-Ka 458; Fryske wb. 9, 94;
Doornkaat Koolman, Wb. d. ostfries. Spr. 2, 104;
Dijkstra, Friesch Wb. 1, 537; ME Dict. s. v.; OED² s. v.
Mlat. hupa ‚Hopfen‘ (für *huppa) ist aus dem
Germ. entlehnt. Aus dem Mndl. wurde das
Wort ins Gallorom. übernommen. Es begegnet
in den Ableitungen mfrz. houppier ‚Bierfaß,
Gefäß zum Aufbewahren von Bier‘, apiken.
houppenbier ‚Starkbier aus Hopfen‘. Die glei-
che Entlehnungsbasis hat auch breton. houpez
‚Hopfen‘, wobei Vermittlung durch das Engl.
anzunehmen ist.
Das Benennungsmotiv für urgerm. *χuppan-
‚Hopfen‘ sind wohl die zapfenähnlichen weib-
lichen Blütenstände, die für das Bierbrauen al-
lein verwendet wurden. Das Wort gehört
demnach zu nnorw. mdartl. hupp ‚Quaste‘ (so
schon von Friesen 1897: 48; anders Kluge²⁴
s. v.: Herkunft unklar; OED² s. v.: origin ob-
scure), nhd. mdartl. schweiz. hupp(en) m. ‚bu-
schige Quaste‘. Als Kontinuante des sw.
Stamms der n-Flexion ist die Doppeltenuis in
*χuppan- lautgesetzlich aus *-n- entstanden.
Die vorausgehende Wz. *χu- gilt als s-lose
Variante von urgerm. *sk- (< vorurgerm.
*skbh- mit der Grundbedeutung ‚Gewölbtes,
Klumpiges‘?), die in aisl. skúfr m. ‚Quaste,
Büschel‘, fär. skúvur ‚Quaste‘, nnorw. skūv m.
‚Quaste, Troddel‘ fortgesetzt ist (vgl. Lühr
1988: 234; Southern 1999: 198).
Walde-Pokorny 1, 373; 2, 555; Pokorny 956; Niermey-
er, Med. Lat. lex.² 1, 661; Du Cange² 4, 266; Körting,
Lat.-rom. Wb.³ Nr. 4609. 4612; Meyer-Lübke, Rom. et.
Wb.³ Nr. 4175; Wartburg, Frz. et. Wb. 16, 225 ff.