ida
Volume V, Column 11
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ida f. ōn-St., in Gl. seit dem 9./10. Jh.
(? s. u.) und NCat, NMC: Ader, Maser,
vena; Öffnung, Spalt [für das Pfropfreis],
via
.

Ahd. Wb. 4, 1461 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 1220; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 576; Schützeichel⁷ 163; Starck-Wells
267. 823; Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 485;
Graff 1, 148. Sehrt 1962: 98.

Das Wort hat nur unsichere Entsprechun-
gen in anderen germ. Sprachen. Der An-
satz īda bei Holthausen, As. Wb. 39 bezieht
sich offensichtlich auf die Belege bei Gallée
[1903] 1977: 165 (s. v. îđa), die aber in Hss.
vorkommen, die wohl entweder mfrk. oder
ndfrk. sind, ebenso der älteste Beleg im Ahd.
Wb. 4, 1461 Gl. 2,574,14 f. (Brüssel 998791,
nach Bergmann-Stricker, Katalog Nr. 82 9./
10. Jh., nach StSGl 4,397 11. Jh.). Der An-
satz eines langen ī- bei Holthausen und Gal-
lée wie auch bei Graff und Schade 1882: 441
ist sicher falsch; bei N wird das i- immer mit
Akut bezeichnet.

Außergerm. Entsprechungen fehlen. Urgerm.
*iþō- gehört zur uridg. Wz. *h₁e- gehen,
entweder mit t-Suffix wie ai. ití- f. das Ge-
hen, Sichbewegen
, lat. itio f. das Gehen,
iter n. Weg, itus m. Gang (s. arbeit, frei-
di
; zur Bildung vgl. Wilmanns [190630]
1967: 2, §§ 254 ff.) oder mit *dh-Erweiterung
wie gr. ἴϑμα f. Gang, εἰσίϑμη f. Eingang,
aisl. eið Landenge (vgl. gr. ἰσϑμός schma-
ler Zugang, Landzunge, Landenge
). Weite-
res bei Pokorny 293 ff. und vgl. E. Karg-
Gasterstädt, PBB 63 (1939), 130 ff., die auch
ida von ahd. âdra (s. d.) unterscheidet.

Der Versuch von Heinertz 1927: 1 ff., auch âdra auf
die uridg. Wz. *h₁e- zurückzuführen, ist abwegig.

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