karrada f. ōn-St. (auch ein Ansatz kar-
rado m. an-St. ist denkbar), nur nom.pl.
karraden, karradin in Gl. seit dem 12. Jh.:
‚Lastschiff; calo, classis‘. Das Wort ist trotz
der abweichenden Bedeutung sicher aus
mlat. carrada f., carradum n. (-us m.) ‚Wa-
genladung, Fuder‘ entlehnt. — Mhd. kar-
ret m./n. ‚Karren(ladung)‘, nhd. Karrete f.
‚schlechter Wagen‘ sind nicht mit ahd.
karrada zu verbinden; diese Worte gehen auf
italien. carreta ‚Klapperkiste‘ zurück (Hirt
1921: 152).
Ahd. Wb. 5, 48; Splett, Ahd. Wb. 1, 446; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 651; Schützeichel⁷ 172; Starck-Wells
323; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 153; Graff 4,
466; Lexer 1, 1523; 3, Nachtr. 267; Diefenbach, Gl.
lat.-germ. 91 (calo); Dt. Wb. 11, 230; Kluge²¹ 354. —
DRW 7, 457 f.
Das Wort, das ohne Entsprechungen in den
anderen germ. Sprachen ist, ist ein Lehnwort
aus mlat. carrada f., carradum n. (-us m.)
‚Wagenladung, Fuder‘, offenbar mit meto-
nymischer Übertragung auf das Objekt, dass
die Ladung trägt. Dass ein solches Ne-
beneinander auch sonst vorkommt, zeigt das
Grundwort mlat. carrum n. (-us m.), das
ebenfalls beide Bedeutungen in sich vereint:
‚Fahrzeug, Lastwagen, Wagenladung, Fuder‘
(Mlat. Wb. 2, 312 f.).
Du Cange² 2, 183 f. — Mlat. Wb. 2, 307 f.
S. karra.