ksri m. ja-St., in Gl. 1,453,10/11
(nur dat.pl. chasarun, chaseren . ad Came-
ram pastorum [Hss. aus dem 10.—12. Jh.]):
‚Sennhütte; camera pastorum‘. — Mhd. kæ-
ser ‚Alpenhütte‘, nhd. veralt. Käser m. ‚Al-
penhütte (in der Käse bereitet wird)‘, da-
neben dial. schweiz. chäser m. ‚der Senn,
der den Käse bereitet‘, bair. kæser m., tirol.
kāser f. ‚Alphütte, in welcher Käse bereitet
wird‘.
Ahd. Wb. 5, 51; Splett, Ahd. Wb. 1, 1221; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 652; Schützeichel⁷ 172; Starck-Wells
323; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 156 f.; Graff
4, 525; Lexer 3, Nachtr. 267; Dt. Wb. 11, 256. —
Schweiz. Id. 3, 513; Schöpf, Tirol. Id. 305; Schmeller,
Bayer. Wb.² 335.
Das Wort hat keine Entsprechungen in den
anderen germ. Sprachen. Für die Herleitung
des Wortes gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Ableitung mit dem Konkreta bildenden
Suffix ahd. -ri (s. d.) von ahd. kâsi ‚Käse‘
(s. d.) zur Bezeichnung des Ortes, wo der
Käse zubereitet/gemacht wird. In dem Fall
wäre das -a- der Stammsilbe lang und das
Wort mit mlat. casearia f. ‚(Milch-)Viehhof,
Schwaige‘ zu vergleichen. Diese Deutung
würde jedoch voraussetzen, dass der erst
später bezeugte Bezug zum Käse schon alt
und lediglich zufällig nicht belegt ist.
2. Ableitung mit dem gleichen Suffix ahd.
-ri (s. d.) von lat. casa f. ‚Haus‘ und Ver-
gleich mit der mlat. Bildung casar(i)a f.
‚Alp-, Sennhütte‘. Das -a- der Stammsilbe
wäre dann kurz. In dem Fall wäre das Wort
in der Bedeutung sekundär von der Wort-
gruppe um ‚Käse‘ beeinflusst.
Wegen der spärlichen Bezeugung scheint ei-
ne Entscheidung nicht möglich.
Mlat. Wb. 2, 322 ff.