krôn
Band V, Spalte 813
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krôn adj., seit dem 11. Jh. in Gl.: ge-
schwätzig; garrulus
Var.: c(h)-. Früh-
nhd. gron dss..

Ahd. Wb. 5, 428; Splett, Ahd. Wb. 1, 487 f.; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 682; Schützeichel⁷ 184; Starck-Wells
348; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 348; Graff 4,
612; Dt. Wb. 11, 2379.

Das Adj. geht auf urgerm. *krana- plap-
pernd
zurück, das die Basis für das in
den germ. Sprachen weit verbreitete Verb
*kranie/a- plappern (s. krônen) ist. Die
Annahme, dass das Adj. eine Rückbildung
aus dem sw. Verb ist (so Heidermanns, Et.
Wb. d. germ. Primäradj. 343), hat die Schwie-
rigkeit, dass man dann die Wortbildung des
sw. Verbs erklären müsste. Dabei wäre dann
doch wieder ein so gebildetes Adj. (oder so
nicht belegtes Subst.) als Grundlage anzu-
nehmen, eine unnötige Komplikation.

Heidermanns, Et. Wb. d. germ. Primäradj. 343.

In der Regel wird ein onomatopoetischer Ur-
sprung für das Wort (was bei der Seman-
tik möglich ist) angenommen. Die Vorform
urgerm. *krana- kann dann etwa mit gr.
γρύζω grunze verglichen werden (vgl. auch
ahd. grunzen [s. d.]).

Eine andere Möglichkeit ist der Anschluss an
die Wortgruppe um krano Kranich (s. d.),
wenn es dort auch eine Variante *reh₂u-
gegeben hat. Dann könnte ein Adj. *reh₂u-
nó- lärmend die Vorform von urgerm.
*krana- sein.

Walde-Pokorny 1, 658; Pokorny 384; Frisk, Gr. et.
Wb. 1, 328 f.; Chantraine, Dict. ét. gr. 238; Beekes,
Et. dict. of Gr. 1, 288.

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