kutto
Volume V, Column 942
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kuttoAWB ? m. n-St., nur in Gl. 3,15,60
(10. Jh., alem.) nom.sg. cutto . capedo:
Groppe [auch Kaulkopf, Kautzenkopf]; ca-
pito
(Cottus gobio L.). Zur Bed. Kaulkopf
von lat. capito m. vgl. Mlat. Wb. 2, 229.
Nhd. dial. els. kutt Fischart, rhein. kutt
kleiner Fisch. Daneben steht eine ablau-
tende Form in rhein. kaut ein kleiner Fisch
(Köderfisch) mit äußerst schleimigen Schup-
pen, der sich in Bächen unter Steinen ver-
birgt und am dicken Kopf zwei hornharte
Dornensätze besitzt
.

Ahd. Wb. 5, 561; Splett, Ahd. Wb. 1, 1223; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 693; Schützeichel⁷ 188; Starck-Wells
356; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 408; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 208; Graff 4, 366; Die-
fenbach, Gl. lat.-germ. 97 (capito); Dt. Wb. 11, 363.
Martin-Lienhart, Wb. d. els. Mdaa. 1, 481; Müller,
Rhein. Wb. 4, 345. 1797.

Das Wort steht im Germ. und Idg. allein. Da
es sich bei dem mit kutto oder mit kûlhoubit
(s. d.) bezeichneten Fisch um dieselbe Fisch-
art handelt, ist es naheliegend, sowohl für
kutto als auch für kûl- eine Ableitung der-
selben Wz. anzunehmen. In Frage käme die
Wz. uridg. *geh₂u- biegen, krümmen, wöl-
ben
mit Dentalsuffix. Ahd. kutto läge dann
eine Vorform westgerm. *kuđđan- < ur-
germ. *kuđan- zugrunde. Als Transponat er-
gäbe sich dabei *gh₂u-dh/t- (je nach Akzent).
Die ablautende Form würde dagegen auf die
Vollstufe *geh₂u-dh/t- weisen. Der Fisch wä-
re so nach seinem runden Kopf benannt.

S. kiol, kûlhoubit.

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