kuzzo
Band V, Spalte 944
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kuzzo ? m. n-St., nur in Gl. 2,551,55
(11. Jh., alem./bair.) gen.pl. chuzzono . baiu-
lorum: Lastträger; baiulus.

Ahd. Wb. 5, 562; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 693;
Schützeichel⁷ 188; Starck-Wells 356; Schützeichel,
Glossenwortschatz 5, 409; Bergmann-Stricker, Kata-
log Nr. 402.

Das Wort ist sowohl im Ahd. als auch im
Germ. isoliert und findet auch sonst keinen
weiteren Anschluss. Da im Text der lat. Vor-
lage unmittelbar vor baiulorum das dazu-
gehörige Adj. vilium steht (eine Prudentius-
Passage; die gesamte Textstelle bei Ahd.
Wb.
5, 562
), könnte die Glosse sich nicht
auf baiulorum, sondern auf vilium beziehen.
Nun hat das lat. Adj. vilis die Bed. gering
(an Wert), wertlos, unbedeutend, verächtlich,
verachtet
. Daher könnte man kuzzo zu kuzzil
Reiz, sündhaftes Bestreben (s. d.) stellen.
Denn Prudentius sieht in der Zuteilung von
Lebensmitteln an die Zunft der Lastträger
eine sündige Tat der römischen Machthaber.

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