lancsuhtAWB f. i-St., in Gl. ab dem 12. Jh.:
Bez. für eine (fieberhafte) Krankheit, viel-
leicht ‚Gelenkrheumatismus; mala egritudo,
mala valitudo, regius morbus, synochus‘
(vgl. Riecke 2004: 2, 380). In Gl. 3,259,37
begegnet neben lancsuth (Clm. 2612) mit
metathiertem ht die Form lantsuht (Wien,
Cod. 2400), die vielleicht aus lancsuht um-
gedeutet ist, doch kommen noch mehr Fälle
mit lant- als VG vor. Determinativkomp. mit
subst. VG und HG. Da das VG lanka (s. d.)
nicht nur die ‚Hüfte‘, sondern auch ‚Niere‘
und ‚Lende‘ bezeichnet, scheint auch eine
Bed. ‚Nierenkolik, Krämpfe der Eingeweide‘
möglich zu sein (mndl. lancsocht, lancsuht).
Vgl. auch B. Bock, in DWEE 1, 147 f. S.
lanka, suht. Vgl. lantsuht. — Ahd. Wb. 5,
624 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 513. 961; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 704; Schützeichel⁷ 192;
Starck-Wells 360; Schützeichel, Glossen-
wortschatz 5, 465.